Streit um Gebühren EC-Karte im Ausland bald nutzlos?

Hamburg (RPO). Deutsche Verbraucher können im Ausland möglicherweise bald nicht mehr mit ihrer EC-Karte bezahlen. Hintergrund ist ein Streit um die Gebühren.

Welche Währung für welches Urlaubsland?
Infos

Welche Währung für welches Urlaubsland?

Infos
Foto: AP

Die deutschen Banken hätten gedroht, das Maestro-System zu blockieren, über das der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr abgewickelt wird, berichtete die "Financial Times Deutschland" von Montag unter Berufung auf Bankenkreise.

Der Maestro-Betreiber Mastercard hatte kürzlich auf Druck der EU-Wettbewerbsbehörden sein Gebührensystem ausgesetzt hat. Die Banken wollen der "FTD" zufolge allerdings weiter für ihre Dienstleistungen im Auslandszahlungsverkehr bezahlt werden.

Die Banken haben nach dem Zeitungsbericht beschlossen, ohne ausreichende Kompensation weder die Kartenzahlungen zu autorisieren noch die Zahlungsgarantie für Transaktionen mit Karte und Geheimzahl übernehmen, wie sie dies derzeit tun. Leidtragende wären dann Verbraucher und Handel - denn die Käufer müssten dann immer Bargeld oder die Kreditkarte mit sich herumtragen, Spontankäufe im Ausland würden unwahrscheinlicher.

Mastercard ist mit dem Aussetzen seines Gebührensystems einem Zwangsgeld entgangen. Dieses hatte die EU-Kommission im vergangenen Dezember für den Fall angedroht, dass Mastercard sein System nicht binnen sechs Monaten ändert.

Die bisherigen Gebühren von bis 1,2 Prozent des Umsatzes für jede Zahlung im Europäischen Wirtschaftsraum sind nach Ansicht der Kommission eine wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraxis. Diese Gebühren trieben die Kosten des Einzelhandels für die Kartenannahme künstlich in die Höhe, wofür letztlich der Kunde zahlen müsse.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort