Flugbegleiter-Streik bei der Lufthansa 44 Flüge in Frankfurt ausgefallen

Frankfurt/Main (RPO). Ein dreistündiger Warnstreik hat für ein Chaos an Deutschlands größtem Flughafen gesorgt. Die Flugbegleiter der Lufthansa legten ihre Arbeit nieder. 44 Flüge sind nach Angaben der Airline ausgefallen, nach Gewerkschaftsangaben sind 60 Flüge betroffen. Um 10 Uhr normalisierte sich der Flugbetrieb wieder.

 Bei der Lufthansa wird am Freitag wieder gestreikt.

Bei der Lufthansa wird am Freitag wieder gestreikt.

Foto: AP, AP

Bei den ausgefallen Flügen habe es sich um Flugpaare von und nach Frankfurt in Deutschland und Europa gehandelt, sagte Unternehmenssprecher Thomas Jachnow am Morgen. Laut Lufthansa seien die Einschränkungen vergleichbar mit einem Nebeltag gewesen, viele Fluggäste hätten sich schon vorher informiert. Dagegen sprach die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) von einem "durchschlagenden Erfolg".

Interkontinentalflüge seien von den Ausfällen nicht betroffen. Ein Sprecher der Fluggesellschaft forderte Lufthansa-Kunden auf, in jedem Fall zum Flughafen zu kommen. Vom Streik betroffene Passagiere würden nach Möglichkeit umgebucht.

"Die Stimmung ist gut", sagte der Leiter Tarifpolitik bei Ufo Joachim Müller, zu Beginn des dreistündigen Warnstreiks. "Wir wollen so einen Nadelstich setzen." Seinen Angaben zufolge waren etwa 60 Flüge von dem Ausstand betroffen. Zu Arbeitsniederlegungen habe man nur in Frankfurt mehrere hundert Flugbegleiter aufgerufen, die dem Aufruf auch überwiegend gefolgt seien.

Wie es nun weitergehe, hänge davon ab, ob die Lufthansa ihr Angebot nachbessere. Geschehe das nicht, werde es weitere Arbeitskampfmaßnahmen geben. "Beschlossen ist aber noch nichts", sagte Müller.

Die Ufo fordert Gehaltserhöhungen im Gesamtvolumen von 15 Prozent. Die Lufthansa hat bislang 6,1 Prozent für zwölf Monate sowie eine Ergebnisbeteiligung für 2009 bis 3 Prozent angeboten. Die Tarifverhandlungen von Lufthansa und Ufo waren am vergangenen Freitag ergebnislos abgebrochen worden.

Die Ufo hat in Kelsterbach ein Streiklokal eingerichtet, wo es während des Ausstands neben Schnittchen zum Frühstück auch einen Vortrag der Tarifkommission geben sollte. Die Flugbegleiter sollten dann wieder mit Bussen zum Flughafen gebracht werden, damit sie pünktlich um 9.15 Uhr die Arbeit wiederaufnehmen, wie Müller sagte.

Für die Ufo, bei der nach eigenen Angaben mehr als 70 Prozent der Lufthansa-Flugbegleiter organisiert sind, ist es der erste Streik ihrer Geschichte. Lufthansa-Sprecher Jachnow sagte, der Konzern habe die Streikankündigung "mit Unverständnis zur Kenntnis genommen".

(AP)
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