Wechsel des Arbeitsplatzes Wie man die Probezeit im neuen Job übersteht

Düsseldorf (RPO). Einen neuen Job zu finden, ist nicht leicht. Oft muss man etliche Mitbewerber aus dem Feld schlagen und mehrere Bewerbungsrunden überstehen. Doch auch wenn im Vorstellungsgespräch alles gut läuft, die eigentliche Bewährungsprobe folgt dann: die erste Zeit im neuen Job.

"Nichts ist so sicher wie die Unsicherheit" heißt es. Und das trifft im besonderen Maße auf einen neuen Job zu. Denn die ersten Monate heißen nicht umsonst Probezeit: Arbeitgeber und Arbeitnehmer prüfen, ob sie zusammenpassen. Wenn nicht, folgt, das ist arbeitsrechtlich festgelegt, die Kündigung. Die Probezeit sollten daher auch Arbeitnehmer als Chance begreifen, festzustellen, ob sie zum Unternehmen und zu den Kollegen passen.

Die erste Zeit am neuen Arbeitsplatz ist eine Gratwanderung zwischen Anpassung und Profilierung. Sowohl übereifriges Lospreschen als auch zu stilles Abwarten kann negativ ausgelegt werden. Denn jeder im Unternehmen hat eine Rolle. Und es gibt ein unsichtbares Machtgefüge. Das Problem dabei ist: Wer irgendwo neu ist, durchschaut dieses oft nicht gleich. Daher sollte man sich anfangs mit vorschnellen Bemerkungen und Einschätzungen zurückhalten.

Viel besser ist es, erst einmal zu beobachten, nachzufragen und das Machtgefüge durchschauen: Wer kann mit wem, wer nicht? Wer hat das Sagen? Wer ist Meinungsträger? Wer ist immer der Buhmann? Sinnvoll dazu: Mit Kollegen Mittagessen zu gehen und sich nicht isolieren. Aber auf keinen Fall in Klatsch und Tratsch verfallen.

Und das Gespräch mit Vorgesetzten suchen. Ideal ist es, sich an die wichtigen Leute zu halten. Das müssen nicht unbedingt die Vorgesetzten sein. Aber: Ohne persönliche Sympathie geht das nicht. Im Idealfall kann ein Mentor helfen, der auch die menschlichen Hintergründe und die Machtstrukturen erklärt.

Ein anderes Problem: Für viele Berufsanfänger ist die neue Rolle als Arbeitnehmer, der sich dem Rhythmus und den Maßgaben des Unternehmens unterordnen muss, oft ungewohnt und schwierig. Gerade wer frisch aus dem Studium kommt, muss sich nun mit festen Arbeitszeiten, klaren Regeln und fest gefügten Strukturen abfinden. Auch wenn sich immer mehr Unternehmen von festen Arbeitszeiten verabschieden: Wer damit Probleme hat, sollte rechzeitig Alternativen überdenken — z.B. die berufliche Selbstständigkeit.

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