Trickreiche Raumwunder Diese Autos sind klein und haben viel Platz

Düsseldorf (RPO). Kleinwagen sind preiswert, sparsam und wendig. Doch leider mangelt es ihnen an Platz. So das gängige Vorurteil. Einige Hersteller haben sich aber besondere Lösungen einfallen lassen, um die Stadtflitzer geräumiger und variabler zu machen.

2011: Kleine Autos mit viel Platz
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Der Honda Jazz zum Beispiel trickst mit dem Tank. Statt das Benzin-Reservoir wie üblich unter der Rücksitzbank zu installieren, findet es sich bei dem nur 3,90 Meter langen Fünftürer unter den Vordersitzen. Hinten kann die Sitzfläche dadurch wie ein Kinosessel hochgeklappt werden. Im Handumdrehen entsteht so Stauraum für lange Gegenstände wie Zimmerpflanzen oder Stehlampen.

Natürlich ist alternativ auch das Umklappen der Lehnen möglich, so dass ein maximales Stauvolumen von 1384 Litern anliegt. Das ist dank des hohen Dachs mehr als im deutlich größeren VW Golf. Die Preisliste startet bei 12.900 Euro für das Modell mit dem 66 kW/90 PS starken Benziner. Wer 18.900 Euro investiert, erhält sogar die besonders umweltfreundliche Hybridversion.

Zielkonflikt bei Toyota

Besonders schwierig zu lösen war der Zielkonflikt zwischen geringen Abmessungen und maximalem Raumangebot beim Toyota iQ. Mit 2,99 Metern Länge ist der Kleinstwagen nur wenig größer als ein Smart, bietet aber bis zu vier Passagieren Platz.

Allerdings sollten im Fond keine Erwachsenen Platz nehmen. Die sitzen zwar vorne kommod, doch schon auf dem kleinen Rücksitz hinter dem Beifahrer geht es beengt zu und der Mini-Notsitz hinter dem Fahrer ist wirklich nur Kindern zuzumuten. Besser eignet er sich als Gepäckablage, so dass er auch den winzigen Kofferraum entlastet.

Konkurrenzlose Airbags

Für Sicherheit sorgen serienmäßig konkurrenzlose neun Airbags, einer davon schützt sogar die hinteren Passagiere bei einer Heckkollision. In Anbetracht der auch ansonsten umfangreichen Sicherheitsausstattung ist der recht hohe Einstiegspreis von 11.900 Euro für das Modell mit 50 kW/68 PS noch gerade akzeptabel.

Dass man auch bei einem relativ großen Auto mit konstruktiven Kniffen ein großes Maß an Raum herauskitzeln kann, beweist der Skoda Roomster. Der Mini-Van im Stil eines Kastenwagens basiert zwar auf dem Kleinwagen Fabia, ist mit 4,21 Meter aber so lang wie ein VW Golf. Beim Laderaumvolumen übertrifft er mit 1800 Litern diesen jedoch um fast 50 Prozent.

Variable Rückbank

Möglich wird das durch eine besonders variable Rückbank: Sie kann umgeklappt, längs und quer verschoben und sogar komplett ausgebaut werden. Mit einem Startpreis von 13.150 Euro für 51 kW/69 PS ist der Roomster allerdings auch deutlich teurer als der weniger variable Fabia (ab 10.730 Euro).

Im Vergleich zum Fiat Qubo ist aber selbst der geräumige Tscheche ein Platz-Zwerg. Der keine vier Meter lange Italiener schluckt bis zu 2500 Liter, hat allerdings auch den Vorteil, auf einem Nutzfahrzeug zu basieren. Was sich übrigens in der — wenn auch geschickt kaschierten - etwas plumpen Kastenform äußert.

Bipper Tepee

Noch praktischer als das schiere Ladevolumen sind im Alltag jedoch die serienmäßigen seitlichen Schiebetüren im Fond — bei klassischen Kleinwagen ist so etwas zurzeit nicht zu finden. Die Preise für den Qubo starten bei 13.200 Euro für den Benziner mit 54 kW/73 PS. Baugleiche Modelle haben Citroen mit dem Nemo und Peugeot mit dem Bipper Tepee im Programm — beide gibt es jedoch ausschließlich mit einem teureren Dieselmotor.

Noch ein Schippchen drauflegen in Sachen Variabilität dürfte im kommenden Jahr der Ford B-Max, die Van-Version des Fiesta. Wie in dieser Klasse üblich wird der Fünfsitzer eine verschieb- und umlegbare Rückbank haben, zusätzlich lässt sich aber auch die Lehne der Vordersitze umklappen, so dass eine besonders lange Ladefläche entsteht. Außerdem bekommt der kleinste Ford-Van zwei seitliche Schiebetüren für den Fond. Preise stehen noch nicht fest, dürften aber über denen der Vorgängers Ford Fusion liegen, der aktuell ab 12.900 Euro kostet.

(SP-X/nbe)
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