Welche Hersteller profitieren Die Gewinner der Abwrackprämie

Düsseldorf (RPO). Die ersten 2000 Anträge auf Abwrackprämie sind beim zuständigen Bundesamt eingegangen. Marktforscher haben sich derweil damit beschäftigt, welche Autobauer am meisten Kapital aus ihr schlagen werden. Welche das sind, lesen Sie hier.

Die wichtigsten Antworten zur Abwrackprämie
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Foto: ddp

Die Nürnberger Marktforschung Puls GmbH befragte über 1000 Besitzer von Fahrzeugen, die älter als neun Jahre sind. Demnach äußerten knapp acht Prozent, sie würden wegen der Prämie von 2500 Euro in den kommenden Monaten ihr Auto verschrotten und einen Neuwagen kaufen.

Die Untersuchung zeigt weiter, dass in starkem Maße ausländische Hersteller in den Genuss der staatlichen Förderung kommen werden. Von jenen, die die Abwrackprämie in Anspruch nehmen wollen, beabsichtigen 11,5 Prozent den Kauf eines Dacia oder Renault. Weitere acht Prozent ziehen voraussichtlich einen Fiat vor.

VW größter Nutznießer

Volkswagen wird der größte Nutznießer sein. 17,2 Prozent der Neuwagenkäufer wollen die Abwrackprämie in ein Modell der Wolfsburger investieren. Die Hersteller selbst konnten in einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP zumeist noch keine konkreten Zahlen nennen, zeigten aber Trends auf. VW sprach von 15 bis 20 Prozent mehr Kaufinteressenten.

Einen Schub dürfte auch der Not leidende Ford-Konzern in Deutschland erhalten. Ford darf mit acht Prozent der von der Abwrackprämie begünstigten Autokäufer rechnen. Ford verzeichnet nach den Worten eines Sprechers stärkere Nachfrage besonders nach dem Fiesta und nach der ab Mitte Februar erhältlichen neuen Version des Ka, beides ebenfalls Kleinwagen.

Eine Audi-Sprecherin erklärte, die Händler des Ingolstädter Autobauers berichteten von mehr Besuchern in den Autohäusern und auch mehr Kaufabschlüssen. Gefragt seien vor allem A3- und A4-Modelle, und darunter besonders junge Gebrauchte und Modelle mit kleineren Motoren.

"Eine gewisse Belebung in den Autohäusern ist spürbar", sagte Opel-Sprecher Patrick Munsch. Vor allem Kleinwagen wie die Modelle Agila und Corsa würden verstärkt nachgefragt. Bei BMW zeigten Kunden besonderes Interesse an Minis und den Modellen der 1er- und 3er-Reihe, sagte ein Sprecher. Daimler verdankt das gewachsene Interesse vor allem dem Kleinstwagen Smart.

Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass über 1,2 Millionen der aktuellen Autobesitzer von der Regelung Gebrauch machen wollen. Laut Puls-Chef Konrad Weßner könnte die Initiative der Bundesregierung aller Unkenrufe zum Trotz ein Erfolg werden. Für weitere 9,3 Prozent wird die Abwrackprämie zum Mitnahmeeffekt. Sie planen ohnehin den Tausch ihres alten Fahrzeuges gegen ein Neues und nehmen dabei die 2500 Euro mit.

2000 Anträge eingegangen

Rund 2000 Käufer haben nach Angaben des zuständigen Bundesamtes inzwischen Anträge eingereicht. Mit der Auszahlung der Umweltprämie müssten Verbraucher aber noch bis Anfang März warten, sagte ein BAFA-Sprecher.

Erst müsse noch der Nachtragshaushalt zum zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung verabschiedet werden. "Vorher können wir Autokäufern auch noch keine Bescheide zuschicken, weil die Mittel noch nicht beschlossen sind". Ab Mittwoch will die BAFA Medienberichten zufolge den aktuellen Stand der eingegangen Anträge auf seiner Internetseite veröffentlichen. Infos: www.bafa.de

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