Konkurrenz für den VW Up Hyundai i10: Der Kleine wird erwachsen

Mit dem Kleinstwagen i10 hat sich Hyundai besonders viel Mühe gegeben. Die zweite Generation strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Auch in Sachen Komfort kann sie sich durchaus mit dem Up von Volkswagen messen.

Probefahrt im Hyundai i10
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Kleinwagen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren: Heute bieten selbst kleinste Modelle Ausstattungsdetails, die man so vor nicht allzu langer Zeit nur in der Mittelklasse erwarten durfte. Ein Vertreter dieser Gattung ist der neue Hyundai i10, der mit 3,67 Metern 13 Zentimeter größer ist als ein VW Up. Der Kleinwagen wurde von Grund auf im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum der Koreaner entwickelt und vom ehemaligen BMW-Designer Thomas Bürkle gezeichnet. Übernommen wurden der markentypische Kühlergrill und die kurzen Karosserieüberhänge.

Im Innenraum dominieren einfache Kunststoffe. Diese wurden allerdings so geschickt verarbeitet, dass sie hochwertiger wirken, als sie tatsächlich sind. Die zweifarbig gestaltete Armaturentafel mit den ergonomisch sauber angeordneten Bedienelementen und Instrumenten macht ebenfalls einen edlen Eindruck und vermittelt gediegene Atmosphäre.

Überhaupt verzichtet der kleine Hyundai im Innenraum auf sichtbare Metallflächen oder Befestigungselemente. Fahrer und Passagiere sitzen auf angenehm geformten Sitzen. Und dank des auf 2,38 Meter gewachsenen Radstandes finden vier Erwachsene komfortable Platzverhältnisse vor. Der Gepäckraum fasst außergewöhnliche 252 bis 1046 Liter — das ist Spitze in seinem Segment. Nur die hohe Ladekante stört.

Nach dem Start nimmt ein 1,0-Liter-Dreizylinder (48 kW/67 PS) oder ein etwas dezenterer 1,2-Liter-Vierzylinder (64 kW/87 PS) die Arbeit auf. Vor allem mit Letzterem ist der i10 bestens motorisiert. Von null auf 100 km/h beschleunigt der Wagen in 12,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 175 km/h.

Da kann der Dreizylinder nicht mithalten. Mehr als 155 km/h in der Spitze sind nicht drin. Seine Stärke spielt der Motor beim Verbrauch aus. Denn der liegt laut Hersteller bei 4,7 Litern. Die saubere Blue-Variante mit Start-Stopp-Automatik verringere den Verbrauch auf 4,6 Liter, heißt es. Der Vierzylinder ist mit einem Verbrauch von 4,9 Liter auf 100 Kilometern allerdings ebenfalls kein Schluckspecht. Im Test verbrauchte der Wagen im Schnitt allerdings einen Liter mehr.

Dank des überarbeiteten und in Richtung Komfort ausgerichteten Fahrwerks (vorne McPherson-Federbeine, hinten Koppellenkerachse) macht der kleine Hyundai es seinem Fahrer einfach und zieht sauber seine Wege. Auch kurze Bodenwellen bringen ihn nicht aus der Spur. Der i10 ist zwar keine Sänfte, transportiert seine Insassen aber mit einem für diese Klasse nicht selbstverständlichen Komfort auch über schlechte Straßen. Dabei zeigt sich die gute Verarbeitung des im türkischen Izmit produzierten Modells: Nichts klappert oder knistert.

Der i10 kommt in vier Ausstattungslinien auf den Markt. Neben der namenlosen Basisversion mit Zentralverriegelung, Bordcomputer und elektrisch unterstützter Servolenkung stehen die Versionen Classic (Klimaanlage, Audiosystem mit RDS-Radio und CD-Spieler), Trend (elektrische Fensterheber vorne und hinten, höhenverstellbaren Fahrersitz, beheizbares Lenkrad) und Style (LED-Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht, Leichtmetallfelgen, Bluetooth-Freisprecheinrichtung) zur Wahl. Den Basispreis haben die Koreaner gegenüber dem Vorgängermodell um 440 Euro gesenkt. Er beträgt 9950 Euro. Den 1,2-Liter-Benziner kostet in der Trend-Version ab 12.120 Euro.

(RP)
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