Neues Angebot für Kinder und Jugendliche  Junges Schauspiel für daheim

Düsseldorf · Das Ensemble erprobt neue Wege zum Publikum. Künftig gibt es die digitale „Theaterpost“ mit Spielen, Lena-Briefen und Mitmach-Videos.

Marie Jensen – hier mit Henri (3) – gibt „Lena“ ihre Stimme: Das Mädchen schreibt seine Fragen zu Corona in „Briefe an die Oma“. Die sind digital abrufbar – eines der neuen Angebote des Jungen Schauspiels.

Marie Jensen – hier mit Henri (3) – gibt „Lena“ ihre Stimme: Das Mädchen schreibt seine Fragen zu Corona in „Briefe an die Oma“. Die sind digital abrufbar – eines der neuen Angebote des Jungen Schauspiels.

Foto: Thomas Rabsch

Das Junge Schauspiel macht weiter Theater – auf neuen Kanälen! Ab Montag melden sich Schauspieler und Dramaturgen des Hauses dreimal pro Woche mit der Theaterpost, um ihrem Publikum daheim Ideen und Anregungen für freie Stunden zu liefern. Die Beiträge zum Lesen, Hören, Zuschauen und Mitmachen gibt es hier bei uns und im digitalen Magazin des D’haus.

„Wir sind sehr traurig, dass wir unsere Zuschauer gerade nicht in unser Theater einladen können“, sagt Stefan Fischer-Fels, Leiter des Jungen Schauspiels, „aber wir lassen uns selbstverständlich nicht davon abhalten, in Kontakt zu bleiben und so viel Theater wie nur möglich nach Hause zu liefern.“ Konkret gibt es ab jetzt wöchentlich drei Angebote, die auf allen Kanälen der Rheinischen Post und des Düsseldorfer Schauspielhauses abrufbar sind:

Montags

Immer montags gibt es Mitmach-Tipps vom Jungen Schauspiel für Zuhause – das Team des Theaters stellt eine Spielidee vor, die sich daheim auch mit wenigen Leuten umsetzen lässt. Natürlich nicht einfach irgendein Spiel, sondern lauter Angebote, die sich aus den Stücken ableiten, die im Jungen Schauspiel auf dem Programm stehen. Die erste Folge wurde von der Inszenierung „Was die Sonne nachts macht“ inspiriert. Diese erzählt von der Wahrnehmung unterschiedlicher Tageszeiten. Dazu passend gibt es ein Sonnen-Mal-Spiel, ein Lied zum Mitsingen und die Anleitung für eine „Sonnenreise“. Bei diesem Spiel verteilt man Decken, Töpfe, Stapel jeglicher Art im Raum, stellt sich vor, dass der Boden von der Sonne ganz heiß geworden ist und versucht, sich trotzdem durch das Zimmer zu bewegen. In den nächsten Wochen werden Tipps zu „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“, „Sagt der Walfisch zum Thunfisch“, „Der kleine Prinz und die Krähe“ und anderen Stücken folgen.

Junges Schauspiel Düsseldorf: Was die Sonne nachts macht
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Was die Sonne nachts macht

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Foto: Junges Schauspiel Düsseldorf/David Baltzer

Mittwochs

Mittwochs ist Lena-Tag. Vor kurzem hat das Mädchen, das wir Lena nennen und von RP-Redakteur Wolfram Goertz erfunden wurde, bereits einen Brief an seine Oma geschrieben mit allen Fragen und Gedanken, die es zur Corona-Pandemie und all den plötzlichen Veränderungen in seinem Leben hat. Am Mittwoch wird die Oma antworten. Sie ist ja jetzt allein zuhause und hat Zeit – und viel Lebenserfahrung, die in beunruhigenden Tagen helfen kann. Von nun an wird es jede Woche mittwochs eine neue Folge aus dem Briefwechsel zwischen beiden geben. Das kann man lesen oder sich erzählen lassen: Marie Jensen aus dem Ensemble des Jungen Schauspiels spricht die Lena. Wer die Rolle ihrer Oma übernimmt, ist noch eine Überraschung. Dazu werden weiter animierte Illustrationen von RP-Grafikerin Anna Zörner zu den aktuellen Themen aus den Briefen zu sehen sein.

Freitags

An Freitagen gibt es unter dem Titel „D’it yourself“ Tutorials für Jugendliche mit der Aufforderung, selbst aktiv und kreativ zu werden. Die Schauspieler und Dramaturgen des Jungen Schauspiels können ja allerhand: schauspielern natürlich, aber auch fechten, tanzen, beatboxen, rappen, dichten – und erklären nun gegen die Corona-Langeweile, wie man diese Dinge lernt. Jeden Freitag gibt es ein etwa zehnminütiges Video-Tutorial, in dem ein Schauspieler zeigt, wie man zum Beispiel eine echt wirkende Fechtszene spielt. Oder wie man mit Hilfe eines roten Stiftes und einer beliebigen Zeitschrift ein beeindruckendes Gedicht hinbekommt. Fans des Jungen Schauspiels können also ihre Lieblingsdarsteller wiedersehen und Neues lernen. Und wenn sie Lust haben, können sie uns ihre Ergebnisse auch zuschicken. Dann gibt es Feedback – und vielleicht auch ein Best-of für die Öffentlichkeit.

Stefan Fischer-Fels fordert auf: „Bleibt zuhause – und macht das Beste draus! Vielleicht findet ihr noch einen Platz für Fantasie und Kreativität. Das kann befreiend sein. Das macht uns zu Menschen.“

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