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Studie: Wer bildet die Meinung? Internet gewinnt an Einfluss

München (RPO). Das Internet gewinnt bei der Meinungsbildung zum Zeitgeschehen immer mehr an Bedeutung. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, die jetzt in München vorgestellt wurde.

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Demnach bilden sich die Menschen in Deutschland ihre Meinung vor allem durch das Fernsehen. Das Internet hat im Vergleich zur Vorgängerstudie 2009 jedoch deutlich an Bedeutung gewonnen. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest.

Dem Fernsehen kommt demnach mit einem Anteil von rund 40 Prozent das größte Gewicht für die Information und Meinungsbildung der Mediennutzer zu. Die Tageszeitungen mussten mit einem Rückgang um vier Prozentpunkte auf nur mehr 22 Prozent einen Bedeutungsverlust hinnehmen. Auf das Radio entfällt ein "Meinungsbildungsgewicht" von 18 Prozent gegenüber 17 Prozent im Jahr 2009. Den Zeitschriften kommt ein Gewicht von drei Prozent zu.

"Für die 14- bis 29-Jährigen und die besser Gebildeten hat das Internet bereits heute das größte Gewicht", sagte Oliver Ecke vom TNS Infratest. Das Institut hat im März dieses Jahres 3.076 Personen ab 14 Jahre befragt, welches der fünf Medien (Fernsehen, Radio, Internet, Tageszeitungen und Zeitschriften) sie "gestern" genutzt und welche informierenden Inhalte sie interessiert haben.

Zeitschriften verlieren an Bedeutung

Dabei hat das Internet die Tageszeitungen überholt: Im Jahr 2009 kamen die Zeitungen noch auf 54 und das Internet auf 51 Prozent. 2011 liegt der Anteil der Tageszeitung als Informationsquelle nur noch bei 51 Prozent, der des Internets stieg leicht auf 52 Prozent. Auch der Anteil der Zeitschriften, Nachrichtenmagazine und Wochenzeitungen sank, und zwar von 24 auf 19 Prozent. Der Anteil des Fernsehens stieg dagegen von 86 auf 88 Prozent.

Die Umfrageteilnehmer gaben zusätzlich an, welches Medium für sie bei ihrer Meinungsbildung das Wichtigste ist. Die Ergebnisse der Befragung wurden in Beziehung gesetzt zu den Reichweiten des jeweiligen Mediums. Auf diese Weise errechneten die Experten ein "Meinungsbildungsgewicht".

Die BLM wies darauf hin, dass derzeit das Medienkonzentrationsrecht auf dem Prüfstand stehe. "Die Länder haben sich darauf verständigt, die bisher stark TV-konzentrierte Rechtsgrundlage im Rundfunkstaatsvertrag der veränderten Mediennutzung in der digitalen Welt anzupassen." Die Realisierung einer "multimedialen" Medienkonzentrationsmessung setze aber eine fundierte Kenntnis über das Gewicht der verschiedenen Medien voraus, so die Landesmedienanstalt zum Anlass der Studie.

(DAPD/pes-)
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