Herr Scheller, Sie treten ab dem 1. Juli die Nachfolge von Gregor Neuhäuser an. Wird sich etwas im Hinblick auf Management und Betreuung der Kundenvermögen ändern?
ANZEIGE Interview Dennis Scheller Die Zeit als engster Verbündeter
Der designierte Niederlassungsleiter der Alpen Privatbank, Dennis Scheller, rät dazu, auch in turbulenten Marktphasen kühlen Kopf zu bewahren.
Dennis Scheller Ein Positionswechsel innerhalb der Alpen Privatbank bedeutet natürlich nicht, dass wir von unserem bisherigen erfolgreichen Kurs abweichen. Nein, unsere bewährte Investmentphilosophie bleibt dieselbe – daran halten wir konsequent fest. Auch wenn es an den Märkten phasenweise turbulent zugeht. Wir managen die Vermögen mit ruhiger Hand und stehen zur gemeinsam festgelegten, in der Regel langfristigen Ausrichtung.
Wie sehen Sie selbst Ihre Position und die Rolle der Alpen Privatbank?
Scheller Die Alpen Privatbank zählt zu den renommierten Vermögensmanagern im deutschsprachigen Europa. Mit knapp 130 Jahren Erfahrung und exzellenten Bewertungen in unabhängigen Branchen-Tests. Nicht umsonst gehören wir beispielsweise in der Ewigen Bestenliste des renommierten Fuchs-Reports zu den besten drei Vermögensmanagern im deutschsprachigen Europa. Ich sage ausdrücklich „wir“. Natürlich bin ich ab Juli für die Niederlassungen in Düsseldorf und Stuttgart verantwortlich. Zugleich funktioniert unsere Bank nur als Team. Unser Job ist es, das uns anvertraute Vermögen zu erhalten und zu vermehren, indem wir uns mit potenziellen Risiken auseinandersetzen und passgenaue Investmentstrategien entwickeln. Dies basiert auf einer breit gestreuten, ausgewogenen Vermögensstruktur. Daneben bieten die enge Begleitung unserer Kunden und ein vertrauensvoller Austausch mit ihnen einen echten Mehrwert mit Blick auf wichtige, möglichst frei von Emotionen zu treffende Anlageentscheidungen.
Themen wie Ukraine-Krieg und Inflation bewegen derzeit die Märkte. Was raten Sie den Anlegern?
Scheller Leider gibt es nicht das eine beste Portfolio für alle, da die Anleger in ihrem Verhalten und hinsichtlich ihrer Rendite-Risiko-Vorstellungen verschieden und individuelle Lebensumstände einzubeziehen sind.
Was bedeutet das konkret?
Scheller Ausgehend von einer wissenschaftlich fundierten Risikobeurteilung, begleiten wir unsere Kunden langfristig in verschiedenen Lebensphasen. Hier geht es zum Beispiel um Themen wie: Wie groß ist das gesamte Vermögen? Wird zwischendurch Kapital benötigt? Wie sind die Renditeerwartungen – und welche Wertschwankungen sind akzeptabel? Wer ist der Hauptentscheider und was passiert, wenn er ausfällt oder seine Zeit irgendwann anders nutzen möchte? Verändert sich etwas an den Lebensumständen? Hier übernehmen wir Verantwortung, denn gerade in herausfordernden Marktphasen kommt es neben der Portfolioverwaltung auf eine fundierte, umsichtige Begleitung an.
Der deutsche Leitindex DAX ist in diesem Jahr – wie andere große Aktienindizes auch – sehr volatil. Kann man angesichts dessen als Anleger ruhig bleiben?
Scheller Wir verwalten Vermögen risikoadjustiert in verschiedenen Strategien. Eine langfristige strategische Ausrichtung ist unseres Erachtens maßgebend. Wir betrachten die Zeit als engsten Verbündeten von Investoren. Um aber beispielsweise Kursrücksetzer geduldig aussitzen zu können, muss man sich auf die Qualität der Anlagestruktur verlassen können.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, diese Qualität langfristig sicherzustellen. Wenn man sich die DAX-Kurve über einen längeren Zeitraum, sagen wir die vergangenen zehn Jahre, anschaut, versteht man, dass es sich durchaus lohnt, ein Portfolio möglichst nüchtern zu betrachten. Substanzhaltige Unternehmen haben in einer funktionierenden Wirtschaft auf Dauer gute Chancen, erfolgreich zu sein. Und davon profitieren am Ende auch die Aktionäre.