Insolvenzverfahren ist eröffnet Arcandor-Chef Eick spendet fünf Millionen

Essen (RP). Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Handels- und Touristikkonzern Arcandor will der scheidende Vorstandschef Karl Gerhard Eick bis zu einem Drittel seiner Millionen-Abfindung für einen Fonds spenden, der die Folgen der Arcandor-Pleite für die Arbeitnehmer abfedern soll. Im Gespräch sei ein Betrag von bis zu fünf Millionen Euro, hieß es.

Arcandor-Insolvenz: Die wichtigsten Fragen
Infos

Arcandor-Insolvenz: Die wichtigsten Fragen

Infos
Foto: AP

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel heftige Kritik daran geäußert, dass der 55-jährige Manager 15 Millionen Euro kassieren soll. "Wenn jemand, der ein insolventes Unternehmen leitet, für sechs Monate Arbeit das gesamte Gehalt für fünf Jahre bekommt, wie der Herr Eick in Höhe von 15 Millionen, dann habe ich dafür absolut kein Verständnis", sagte die CDU-Chefin in einem Interview des Bayerischen Rundfunks.

Eick hatte seinen Job zum 1. März angetreten und sich von dem Arcandor-Großaktionär Sal. Oppenheim zusichern lassen, dass er genau so gut gestellt würde wie bei seinem damals noch laufenden Vertrag als Finanzvorstand der Deutschen Telekom. Dieser Vertrag wäre noch bis Ende 2012 gültig gewesen. Eick verteidigte seine Bezahlung: "Ich bin nicht gierig, aber ich bin auch nicht blöd. Niemand wird einen sicheren Job aufgeben ohne die entsprechende Absicherung."

Neben ihm scheiden fünf weitere Arcandor-Vorstandsmitglieder aus. Im November soll es die ersten Gläubigerversammlungen geben. Bis dahin suchen Investmentbanken im Auftrag des Insolvenzverwalters weiterhin nach Käufern für die Arcandor-Töchter Karstadt und Quelle.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort