Ende der Weltreiterspiele WM der Rekorde - und der Frauen

Aachen (RP). Die ersten Weltreiterspiele auf deutschem Boden haben die kühnsten Erwartungen übertroffen - darin sind sich Zuschauer, Organisatoren und Sportler einig. "Der Reitsport ist in eine andere, neue Dimension gerückt", brachte es Isabell Werth, mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille die erfolgreichste Reiterin, auf den Punkt. Auch insgesamt waren die deutschen Reiter erfolgreich. Im Medaillenspiegel belegen Sie mit Abstand den ersten Platz.

Weltreiterspiele 2006 - Der Medaillenspiegel
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Weltreiterspiele 2006 - Der Medaillenspiegel

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Tatsächlich war "Aachen 2006" das bisher großartigste und erfolgreichste Reitturnier der Welt - und die erste Reitsport-WM, die nicht zum Zuschuss-Geschäft wurde. Die Veranstalter verkündeten, der Etat von 40 Millionen Euro sei ausgeglichen. Mit 576000 Zuschauern waren 80000 mehr als erwartet in der Soers - ein Rekord, mit dem Deutschland den Ruf als Pferdeland Nummer eins gefestigt hat. "Aachen hat ein wunderbares Festival erlebt", schwärmte Welt-Verbands-Präsidentin Prinzessin Haya, und Mitorganisator Michael Mronz ergänzte: "Der Reitsport wird durch diese WM einen großen Schub erhalten."

Die Live-Übertragungen, die 15Prozent Quote erreichten, taten ein Übriges. Sie vermittelten auch die Begeisterung des Publikums, das die Sportler aller sieben Disziplinen euphorisch feierte und mitfieberte. Denn der Sport war spannend wie nie zuvor, nicht nur im Finale mit Pferdewechsel. Ob in der Dressur, im Springen, beim Fahren Reining oder Voltigieren: Jeweils bis zum letzten Starter standen die Platzierungen nicht fest. Das war gut für den durchweg hochklassigen Sport, der erstmals auch so viele weibliche Sportler vorne sah.

Drei der vier Finalisten beim Springen waren Frauen. In der Dressur sind die Frauen längst führend. Die Vielseitigkeit wurde von mehr Reiterinnen ausgetragen denn je zuvor, und beim Reining lieferte die Deutsche Sylvia Rzepka beste Ergebnisse. Eine Ausnahme gibt es: Das Gespann-Fahren ist Männer-Domäne. Noch.

Erfreulich für die Organisation: Es gab keine durch Stürze schwer verletzten Tiere. "Wir sind sehr glücklich", so Klaus Pavel, Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins. Die sportliche Bilanz ist glänzend. Mit sechs Goldmedaillen, zwei Mal Silber und vier Mal Bronze gewann Deutschland die Nationenwertung - das beste Ergebnis seit der WM 1994.

Kein Wunder, dass Mronz Aachen als Ersatz-Standort für Olympia 2008 ins Gespräch brachte. Die Antwort gab IOC-Präsident Jaques Rogge, Gast bei der WM, indirekt: Er freue sich, einige dieser herausragenden Sportler in zwei Jahren in Hongkong wiederzusehen.

(Rheinische Post)
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