“Politische Gemeinschaft“ Macrons neuer Plan für Europa

Analyse | Brüssel · Mit einer Neugestaltung des europäischen Kontinents reagiert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf das schnelle Streben der Ukraine in die EU. Was steckt hinter dem Projekt? Wo liegen seine Vorteile, wo seine Gefahren?

 Emmanuel Macron und Olaf Scholz nach ihrem Treffen im Kanzleramt vor dem Brandenburger Tor, das zum Europatag in den ukrainischen Farben angestrahlt ist.

Emmanuel Macron und Olaf Scholz nach ihrem Treffen im Kanzleramt vor dem Brandenburger Tor, das zum Europatag in den ukrainischen Farben angestrahlt ist.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Emmanuel Macron ist ein Mann der Bewegung. So hat er sich vor fünf Jahren selbst ins Amt des französischen Staatspräsidenten katapultiert. Und so wollte er auch sogleich die bräsig gewordene Europäische Union im Innern neu gründen. Seine aufsehenerregenden Vorschläge vom September 2017 an der Pariser Sorbonne konnten jedoch den Wellenschlag in Europa nur kurz in Aufruhr bringen, und schon gar nicht den Pulsschlag der damals mächtigsten Europäerin, Angela Merkel. Nach ihrem Abtritt ist Macron der mächtigste Europäer. Und er will wieder Geschichte schreiben. Dieses Mal will er gleich den gesamten Kontinent neu aufstellen. „Ein sehr interessanter Vorschlag“, sagt Merkel-Nachfolger Olaf Scholz dazu. Begeisterung würde anders klingen.