Markus Söders Machtkalkül Ihm ist jedes Mittel recht

Analyse | Berlin · Das Schicksal von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet liegt auch in der Hand von Markus Söder. Das Wort des CSU-Chefs hat in der Union nun noch mehr Gewicht, nur ein Satz kann das politische Berlin in Aufruhr versetzen. Das liegt an Söders politischem Weitblick - aber auch an seinem abgezockten Machtinstinkt.

 Nur eine spitze Bemerkung von CSU-Chef Markus Söder und das politische Berlin steht Kopf. Nach der vergeigten Bundestagswahl werden seine Manöver noch genauer hinterfragt.

Nur eine spitze Bemerkung von CSU-Chef Markus Söder und das politische Berlin steht Kopf. Nach der vergeigten Bundestagswahl werden seine Manöver noch genauer hinterfragt.

Foto: AP/Hannibal Hanschke

Markus Söder macht inzwischen Schlagzeilen, indem er Offensichtliches ausspricht. So am Dienstag, dem Tag der bange erwarteten Sitzung der Unionsfraktion. Der CSU-Chef gratuliert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zum Wahlsieg und sagt: „Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz – eindeutig.“ Das politische Berlin steht kopf: Wie kann er nur Armin Laschet derart in den Rücken fallen, in dieser für die Union existenziellen Lage? Dabei hat Söder die Lage zutreffend beschrieben: Die SPD ist knapp auf Platz eins gelandet. Der Ball liegt nun bei Scholz. Und die Union erhöht in diesen Tagen nicht gerade ihre Chancen darauf, den nächsten Kanzler zu stellen. Das Theater um den Fraktionsvorsitz ist das beste Beispiel für den desolaten Zustand.