Mindestens fünf Verletzte Zwei Tote bei Bombenexplosion in Istanbul

Istanbul (rpo). Zwei Menschen sind bei einer schweren Explosion in Istanbul getötet worden. Eine Frau und ihre 21-jährige Tochter seien gestorben, als sich in der Nacht zum Donnerstag im asiatischen Teil der Stadt eine Explosion ereignet habe. Die Polizei vermutet kurdische Rebellen als Urheber der Tat, wie ein Sprecher inoffiziell mitteilte.

Der Fernsehsender Star Television berichtete jedoch unter Berufung auf einen Augenzeugen, in einem Mülleimer am Straßenrand sei eine Bombe explodiert. Vier weitere Menschen wurden dabei den Angaben zufolge verletzt.

Die Explosion ereignete sich nach Angaben des Polizeichefs wenige Minuten nach Mitternacht im Stadtbezirk Pendik. Menschen liefen in Panik auf die Straße; die Polizei riegelte das Gebiet ab. Neun Fahrzeuge seien beschädigt worden, in umliegenden Gebäuden seien die Scheiben zerborsten, sagte Cerrah. Die Polizei ermittle. Es habe aber nicht den Anschein, als ob die Gegend ein Ziel für Terroristen sei.

Widersprüchliche Zeugenaussagen

Ein Polizist hatte der Nachrichtenagentur AFP zunächst gesagt, dass möglicherweise bei einem Autounfall der Tank eines Fahrzeugs explodiert sei. Der türkische Sender CNN berichtete, dass sich die Explosion in einem fahrenden Wagen ereignet habe. Mehrere Augenzeugen sagten im Fernsehen, die Explosion habe sich ereignet, als die Gäste einer Hochzeitsgesellschaft nach und nach aus einem nahegelegenen Restaurant gekommen seien, in dem sie gefeiert hätten.

In der Türkei waren in den vergangenen Wochen mehrfach Anschläge verübt worden. Am Dienstag wurden an der Mittelmeerküste in Antalya bei mehreren Explosionen neun Menschen verletzt, unter ihnen ein französischer Urlauber. Mitte Juli kamen bei einem Anschlag im Badeort Kusadasi fünf Menschen ums Leben, unter ihnen eine britische Urlauberin. Die Behörden machten dafür kurdische Untergrundkämpfer verantwortlich. Zuvor war im Ferienort Cesme eine Bombe in einem Mülleimer explodiert und hatte etwa 20 Menschen verletzt. Dazu bekannte sich die Splittergruppe "Freiheitsfalken Kurdistans".

Das Auswärtige Amt rät deutschen Urlaubern zu besonderer Vorsicht. Im Osten und Südosten der Türkei komme es immer wieder zu "Zusammenstößen zwischen der terroristischen PKK und türkischen Sicherheitskräften", erklärt das Ministerium in seinen Sicherheitshinweisen. Schon in der Vergangenheit habe es mehrere Sprengstoffanschläge gegeben. Zwar seien die Sicherheitsvorkehrungen überall weiter verstärkt worden. "Dennoch können weitere Vorfälle in Touristenzentren nicht ausgeschlossen werden."

(ap)
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