Bekämpfung der Corona-Pandemie Wie Russland und China die Führung im globalen „Impfkrieg“ übernehmen

Analyse · Während die EU-Länder um genügend Impfstoff ringen, verteilen Russland und China ihre Produkte scheinbar großzügig um die Welt. Damit sichern sie sich Einfluss und schmieden Allianzen, oft zum Nachteil der Europäer.

 Ein Mann in Serbien erhält eine Impfung mit dem russischen Impfstoff Sputnik V in der Belgrader Messe. Die Russen verteilen ihre Impfdosen großzügig an ausgewählte Länder in der Welt.

Ein Mann in Serbien erhält eine Impfung mit dem russischen Impfstoff Sputnik V in der Belgrader Messe. Die Russen verteilen ihre Impfdosen großzügig an ausgewählte Länder in der Welt.

Foto: AFP/ANDREJ ISAKOVIC

Als Russland im Sommer als erstes Land der Erde einen Impfstoff zuließ, erntete das Land im Westen vor allem Kopfschütteln. Zu schnell, zu riskant, zu wenig wirksam hieß es in den Fluren der europäischen Regierungen und in der EU-Zentrale in Brüssel. "Es muss ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis des Impfstoffs nachgewiesen werden, bevor er in der Breite angewendet werden kann“, erklärte das Bundesgesundheitsministerium. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sprach im Interview mit unserer Redaktion sogar von einem „hochriskanten Experiment am Menschen“. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnte zu Geduld und gründlichen Tests.