Humbug im Bewegtbild-Format Filme zum Thema Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien faszinieren die Menschen und auch Hollywood greift dieses Thema immer wieder auf. Ob völlig fiktive oder echte Skandale hinter denen eine mehr oder weniger große Verschwörung steckt, die Filmbranche macht sich diese zu eigen. Eine Auswahl von Filmen zum Thema Verschwörungstheorien.

The Da Vinci Code – Sakrileg (2006)
Versteckte Botschaften in den Kunstwerken Leonardo da Vincis untersucht Tom Hanks als Harvard-Symbologe Robert Langdon in der Verfilmung von Dan Browns berühmtem Thriller. Langdon wird zu Hilfe gerufen, nachdem der Kurator des Pariser Louvre ermordet wird. Gemeinsam mit der Polizei-Kryptologin Sophie Neveu (Audrey Tautou) geht er verborgenen Zeichen und einer mysteriösen Bruderschaft nach, der angeblich schon Leonardo da Vinci, Victor Hugo und Sir Isaac Newton angehört hatten. Dabei gerät Langdon selbst ins Visier der Ermittler. Der Film greift die Legende vom Heiligen Gral auf, ebenso wie die Theorie, dass Jesus Christus und Maria Magdalena eine gemeinsame Tochter hatten.

Illuminati (2009)
Drei Jahre nach „The Da Vinci Code“ erschien die Fortsetzung, die ebenfalls auf einem Bestseller von Dan Brown basiert. Wieder gerät Robert Langdon (Tom Hanks) bei der Entschlüsselung von antiken Symbolen und geheimen Botschaften in Gefahr. Dieses Mal wird er unterstützt von der Wissenschaftlerin Vittoria Vetra (Ayelet Zurer), die im Schweizer Partikelbeschleuniger-Laboratorium CERN arbeitet. Von dort wurde Antimaterie gestohlen, mit der der Vatikan in die Luft gesprengt werden soll. Dahinter stecken die Illuminaten, die ja bekanntlich hinter jeder zweiten guten Verschwörung stehen.

Inferno (2016)
Aller guten Dinge sind drei – deswegen folgte 2016 der dritte Teil der Reihe um den Symbolforscher. Diesmal muss Robert Langdon (Tom Hanks) sich gemeinsam mit der Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones) nicht nur mit einem Gedächtnisverlust herumplagen, sondern auch mit dem Schweizer Milliardär und Wissenschaftler Bertrand Zobrist (Ben Foster). Der ist der Meinung, dass die Überbevölkerung der Erde katastrophale Folgen haben wird. Deswegen entwickelt er eine Seuche, um die Menschheit zu dezimieren. Ob der Film der richtige Stoff für Corona-Leugner ist, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen.

JFK – Tatort Dallas (1991)
Was geschah wirklich am 22. November 1963? Um die Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy ranken sich viele Mythen und Theorien. In dem Gerichtsdrama von Regisseur Oliver Stone untersucht Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison (Kevin Costner) die Indizien. Mit seinen Nachforschungen und seiner Einschätzung, dass der angebliche Mörder Lee Harvey Oswald (Gary Oldman) die Tat nicht alleine begangen habe (Stichwort „Magische Kugel“), macht er sich Feinde.

Fahrenheit 9/11 (2004)
In seinem Dokumentarfilm geht Michael Moore den Hintergründen des Terroranschlags am 11. September 2001 nach. Auch nach 19 Jahren spekulieren viele noch immer darüber, ob die Türme des World Trade Center womöglich kontrolliert gesprengt wurden und welche Rolle die US-Regierung dabei hatte. Moore verfolgt in seiner Doku Verbindungen der Familie des damaligen US-Präsidenten George W. Bush zu arabischen Geschäftsleuten, die teilweise der Familie von Osama bin Laden angehören. Sein Ziel, die Wiederwahl des republikanischen Präsidenten im November 2004 zu verhindern, erreichte der Film nicht.

23 – Nichts ist so, wie es scheint (1998)
In diesem deutschen Drama geht es um den wahren Fall des sogenannten „KGB-Hacks“. In den 1980er Jahren wurde eine Gruppe junger westdeutscher Hacker verhaftet, weil sie Informationen an den sowjetischen Geheimdienst KGB verkauft hatte. Der Film erzählt die Geschichte von Karl Koch (August Diehl), der im Zentrum der Gruppe stand. Er möchte die Hintergründe politischer und wirtschaftlicher Macht ergründen und stößt dabei auf Zeichen – besonders die Zahl 23 – hinter denen er eine weltweite Verschwörung vermutet.

Fletcher’s Visionen (1997)
Leidet Jerry Fletcher (Mel Gibson) nur unter Verfolgungswahn oder ist an seinen Visionen etwas Wahres dran? Er schreibt über sie in einer kleinen Publikation über Verschwörungstheorien, die kaum Abonnenten hat. Eines Tages jedoch wird er entführt. An einer seiner Visionen scheint tatsächlich etwas dran zu sein. Mithilfe von Alice Sutton (Julia Roberts), die nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters am System zweifelt, begibt er sich auf die Flucht vor Männern, die an geheimen Experimenten arbeiten.

Zeuge einer Verschwörung (1974)
Nachdem ein US-Senator am amerikanischen Nationalfeiertag auf der Aussichtsplattform Space Needle in Seattle ermordet wird, kommen diverse Zeugen des Vorfalls unter ungeklärten Umständen ums Leben. Lokalreporter Joseph Frady (Warren Beatty) – einer der Zeugen – untersucht, ob die Todesfälle Teil einer Verschwörung sind und begibt sich dabei selbst in Lebensgefahr.

Die Unbestechlichen (1976)
Genau wie „Zeuge einer Verschwörung“ stammt „Die Unbestechlichen“ von Regisseur Alan J. Pakula. Und wieder geht es um Reporter, die eine politische Verschwörung aufdecken – in diesem Fall jedoch beruht die Geschichte auf wahren Begebenheiten. Gezeigt wird die aufwändige und brisante Recherche der Washington-Post-Reporter Carl Bernstein (Dustin Hoffmann) und Bob Woodward (Robert Redford), die wesentlich zur Aufdeckung der Watergate-Affäre beitrugen, an dessen Ende der damalige US-Präsident Richard Nixon von seinem Amt zurücktrat.
In das Spektrum der auf wahren Begebenheiten beruhenden Filme, in denen Reporter Skandale aufdecken, fallen beispielsweise auch „The Insider“ (1999) mit Russell Crowe und Al Pacino über Machenschaften eines Tabakkonzerns sowie das Oscar-prämierte Drama „Spotlight“ (2015) mit Mark Ruffalo und Rachel McAdams über sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Boston.

Anonymous (2011)
Die deutsch-britische Koproduktion beschäftigt sich mit einer der größten Fragen der Theatergeschichte: Stammen die Shakespeare-Klassiker tatsächlich von dem berühmten Dramatiker? Oft wird bezweifelt, dass die Stücke und Sonette tatsächlich alle aus derselben Feder stammen. In dem Thriller wird eine klare Antwort darauf gegeben: William Shakespeare (Rafe Spall), ist ein Schauspieler, der sich als Autor der Werke ausgibt, die eigentlich vom Earl of Oxford, Edward de Vere (Rhys Ifans), stammen. Der kann aufgrund seines gesellschaftlichen Standes nicht als ihr Verfasser auftreten. Neben seiner geheimen Schriftstellerei gerät de Vere in den intriganten Machtkampf um die Nachfolge von Königin Elizabeth I.
Die Päpstin (2009)
Ebenfalls eine historische Legende ist die von Päpstin Johanna. Demnach soll Papst Johannes VIII. im neunten Jahrhundert in Wahrheit eine gebildete Frau gewesen sein, die sich als Mann ausgab. Sönke Wortmann verfilmte die Legende, basierend auf dem gleichnamigen Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross. Johanna Wokalek spielt die titelgebende Hauptrolle, die sich zu ihrem eigenen Schutz als Mann ausgibt und durch Zufall inmitten einer tödlichen Intrige auf den Heiligen Stuhl gewählt wird.

Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI (1993–2002, 2016–2018)
Die Mystery-Serie beschäftigt sich mit allerlei Themen aus dem Bereich der Verschwörungsnarrative. Während ihrer Arbeit klären die beiden FBI-Agenten Dana Scully (Gillian Anderson) und Fox Mulder (David Duchovny) mysteriöse Fälle auf. Die Forensikerin Scully geht dabei nach wissenschaftlichen Maßstäben vor, während Mulder an Aliens, Ufos und Verschwörungstheorien glaubt. Dabei geht es in der Science-Fiction-Serie und den zwei dazugehörigen Filmen nicht nur um die berüchtigte Area 51, sondern auch um eine Verschwörung, die die Existenz von Außerirdischen vertuschen will.

Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (1997)
Diese Satire behandelte „Fake News“, bevor der Begriff in aller Munde war: Da der US-Präsident (Michael Belson) kurz vor seiner Wiederwahl verdächtigt wird, eine minderjährige Schülerin sexuell belästigt zu haben, muss eine schnelle Lösung her. Die Washington Post bereitet schon die Schlagzeile vor. Um den Skandal zu vertuschen, wird Conrad Brean (Robert de Niro) ins Wahlkampf-Team berufen. Er ist bekannt für die Verbreitung von Gerüchten und die Manipulation von Medien. Gemeinsam mit dem Hollywood-Produzenten Stanley Motss (Dustin Hoffmann) inszeniert er einen fiktiven Krieg, um die Aufmerksamkeit der Medien abzulenken. Der Film zeigt: Die Grenze zwischen Falschnachrichten und einer Verschwörung kann fließend sein.

Iron Sky (2012)
Die Nazis, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Rückseite des Mondes geflüchtet sind, bauen dort in ihrer Basis eine gewaltige Invasionsarmee auf. Während einer Mondmission wird der US-Astronaut James Washington (Christopher Kirby) von ihnen gefangen genommen. Die Mond-Nazis befürchten einen Angriff der Erdstreitkräfte und stellen außerdem fest, dass die Technologie auf der Erde weiter fortgeschritten ist als ihre eigene. Also schicken sie Washington gemeinsam mit SS-Offizier Klaus Adler (Götz Otto) und der idealistischen Lehrerin Renate Richter (Julia Dietze) per Reichsflugscheibe zurück zur Erde. Diese angebliche Wunderwaffe ist ebenso ein nationalsozialistischer Mythos wie der, dass die Nazis sich zum Kriegsende auf eine geheime Militärbasis zurückgezogen hätten. Beide Mythen halten sich bis heute im Bereich der rechten Esoterik. In der Komödie vom finnischen Regisseur Timo Vuorensola werden sie hingegen als reinster Humbug dargestellt.
Weitere Artikel zum Thema Verschwörungstheorien finden Sie in unserer Serie „Humbug“.

Vita in Bildern„Top Gun“-Star - das ist Schauspieler Tom Cruise
