Schießerei in Berlin Noch keine konkrete Spur zum Todesschützen

Berlin (RPO). Zu dem Berliner Todesschützen hat die Polizei bislang noch keine konkrete Spur. Es seien rund 40 Hinweise eingegangen, allerdings sei noch kein Erfolg versprechender dabei, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Da nicht auszuschließen sei, dass der 25-jährige Mehmet Y. sich ins Ausland abgesetzt habe, werde in allen Schengen-Staaten gefahndet.

Zudem hat die Polizei ein weiteres Fahndungsfoto des Gesuchten veröffentlicht. Unterdessen wird an dem Tatort in Gesundbrunnen mit Blumen und Kerzen der Opfer gedacht.

Mehmet Y. wird verdächtigt, am Donnerstag auf vier Insassen eines Autos geschossen zu haben, unter denen sich auch seine Ex-Frau befand, die jedoch nicht verletzt wurde. Zwei Frauen starben durch die Schüsse. Ein 27-Jähriger wurde schwer verletzt, ist laut Polizei inzwischen aber außer Lebensgefahr. Täter und Opfer stammen aus türkischen Zuwandererfamilien. Die Ermittler vermuten eine Beziehungstat.

Todesschütze als Gewalttäter bekannt

Vor seiner Tat hat der Todesschütze nach Informationen des "Spiegel" mehreren Menschen mit dem Tod gedroht. Gegen den 25-Jährigen laufe daher bereits ein Verfahren beim Amtsgericht Tiergarten, berichtete das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag.

Den Ermittlern war Y. dem Bericht zufolge seit Jahren als Gewalttäter bekannt. Der türkischstämmige Berliner sei bereits im Oktober 2008 wegen gefährlicher Körperverletzung zu zehn Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden.

Gemeinsam mit einem anderen Mann solle er im August 2007 in einem Imbiss auf Gäste eingeschlagen haben. Die später geäußerten Todesdrohungen, die nun zu dem derzeitigen Verfahren führten, fielen nach Angaben des Gerichts in seine zweijährige Bewährungszeit.

(DAPD/nbe)
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