Großvater soll sich an seiner Enkelin vergangen haben Bruder rächt sexuellen Mißbrauch an Zehnjähriger

Hildesheim (rpo). In dem Mordfall an einem Rentnerehepaar aus Lamsspringe vor knapp einer Woche hält die Staatsanwaltschaft den 15-jährige Enkel für den Täter. Den neuesten Ermittlungen zufolge wird davon ausgegangen, dass der Junge einen sexuellen Mißbrauch an seiner Schwester gerächt hat.

<P>Hildesheim (rpo). In dem Mordfall an einem Rentnerehepaar aus Lamsspringe vor knapp einer Woche hält die Staatsanwaltschaft den 15-jährige Enkel für den Täter. Den neuesten Ermittlungen zufolge wird davon ausgegangen, dass der Junge einen sexuellen Mißbrauch an seiner Schwester gerächt hat.

Die Eltern der Kinder hatten deswegen Strafanzeige erstattet, wie sie selbst der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) sagten. Nach ihren Angaben soll der Rentner seine Enkelin in Schwimmbad bedrängt und belästigt haben. Der 41-jährige Vater hatte dies vom Bademeister erfahren.

Er sagte dem Blatt, die ganze Familie habe den gewalttätigen Großvater gehasst. Dass er bestraft würde, habe der 15-Jährige nicht geglaubt. "Dem passiert doch eh nichts", habe er einer Freundin gesagt. Die Eltern sagten außerdem, die Großeltern hätten sich für den Enkel nie interessiert, obwohl dieser um Anerkennung gebettelt habe.

Oberstaatsanwalt Bernd Seemann sagte am Mittwoch in Hildesheim, die Angaben würden geprüft. Der am 2. April verhaftete 15-Jährige schweigt bisher zu den Vorwürfen. Nach einer Zeugenaussage sei er jedoch nach der Tat mit blutbefleckter Kleidung gesehen worden. Außerdem gebe es eine Aussage, wonach er vor der Tat mit Ersatzkleidung in Lamspringe erschienen sei. Zudem habe der 15-Jährige später "Zeugen gegenüber den Tatverlauf so geschildert, wie es der Spurenlage entspricht", sagte Seemann.

Das Rentner-Ehepaar war am Sonntag, 28. März, in seinem Haus tot aufgefunden worden. Sie starben laut Obduktion an Schlag- und Stichverletzungen in Kopf- und Halsbereich. Dem 69-Jährigen und seiner 65-jährigen Ehefrau wurden die Kehlen durchschnitten.

Mittlerweile habe die Staatsanwaltschaft "ein rundes Bild von der Tat und ihrer Vorgeschichte", sagte Seemann. Es gebe Hinweise, "dass die Tat Wochen vorher geplant wurde". Das werde möglicherweise zu weiteren Ermittlungsverfahren gegen mögliche Mitwisser des 15-Jährigen führen. Nach Abschluss der Ermittlungen werden man entscheiden, ob gegen sie gesonderte Verfahren wegen Verabredung zu einem Verbrechen oder wegen Nichtanzeige einer geplanten Straftat eingeleitet würden.

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