Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Zugang zur Unglücksstelle 20 Retter bergen Archiv-Bestände

Düsseldorf/Köln (RPO). Der Unglücksort von Köln ist von der Rückseite aus ohne Lebensgefahr begehbar. 20 Archivare und Restauratoren bringen zur Stunde wertvolle und einmalige Originaldokumente in Sicherheit. Ein Großteil des Kulturschatzes ist jedoch verschüttet oder in dem zwölf Meter tiefen Krater verschwunden.

Was Helfer in den Trümmern des Stadtarchivs finden
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Foto: AP

Die Einstzkräfte seien dabei, Urkunden und andere Archivalien in Sicherheit zu bringen, teilte der nordrhein-westfälische Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Vor allem wertvolle Kloster- und Stiftungsurkunden des Landes Nordrhein-Westfalens seien nach jetzigem Stand durch einbrechendes Wasser beschädigt worden. Hingegen könnten die weltberühmten historischen Urkunden des Archivs weitgehend sicher geborgen werden. Um das verschüttete Archivgut vor drohendem Regen zu schützen, wird die Einsturzstelle den Angaben zufolge mit Planen abgedeckt.

Geborgene Dokumente sollten noch am Mittwoch in Notfallboxen verpackt und zur Weiterbehandlung in andere Archive geschickt werden. So wurden für die geborgenen Dokumente etwa an Münsteraner Standorten des Landesarchivs fünf Regalkilometer Platz geschaffen. Für die sofortige Restaurierung der durch Wasser beschädigten Dokumente stünden Landesrestauratoren bereit, teilte Grosse-Brockhoff weiter mit. Feuchtes Material werde vor Ort in Folie eingeschweißt und in Kühlhäusern der Region schockgefrostet, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.

Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander befürchtet indes, dass viele der auf 30 Regalkilometern archivierten Dokumente mit einem Versicherungswert von knapp 400 Millionen Euro nicht mehr zu rekonstruieren sind. Es handle sich um viele einmalige Stücke wie kaiserliche Bullen mit Siegel oder Handschriften aus Beständen von Klöster und Kirchen, sagte er am Mittwoch in Köln. Teilweise existierten keine Abschriften.

Die größte Sorge bereiteten ihm die Dokumente, die in den Einsturzkrater gefallen seien und nun vom Grundwasser durchnässt würden, sagte Quander. Wasser sei der "größte Schädling für alle Arten von Dokumente" - sei es auf Papier, Pergament oder Film. Er sei aber zuversichtlich, zusätzlich zu dem bereits gesicherten Urkundenbestand weitere Teile des Archivs zu retten, das er als "größtes und bedeutendstes Kommunalarchiv nördlich der Alpen" bezeichnet.

(AFP)
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