Impfstoff wird zum Ladenhüter NRW-Hausärzte wollen auf Astrazeneca verzichten

Düsseldorf · Die plötzliche Umstellung auf die Kreuzimpfung nach einer Gabe von Astrazeneca löst Unsicherheit aus: Praxen in NRW melden einen Ansturm und kritisieren den Kurswechsel. Nicht alle Impfzentren können sofort wechseln. Dem Ruf von Astrazeneca schadet die Entscheidung zusätzlich.

 Menschen warten vor dem Impfzentrum in Köln.

Menschen warten vor dem Impfzentrum in Köln.

Foto: dpa/Marius Becker

Mit ihrer jüngsten Empfehlung zu Astrazeneca hat die Ständige Impfkommission (Stiko) die Ärzte in Nordrhein-Westfalen kalt erwischt. „Impfzentren wie Praxen wurden am Freitag von der Änderung der Empfehlung überrascht. Nicht alle konnten rechtzeitig die Bestellungen umstellen und genügend mRNA-Impfstoffe für die terminierten Erst- und Zweitimpfungen im Impfzentrum bevorraten“, erklärte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen. Auch bei der KV Nordrhein hieß es: Vor Ort könnten temporär nicht ausreichend Kapazitäten an mRNA-Impfstoffen vorhanden gewesen sein. Die Stiko hatte überraschend empfohlen, dass alle Bürger, die als erstes Astrazeneca bekommen haben, als zweites Biontech/Pfizer oder Moderna erhalten.