Stadt Willich Zeit und Geduld für Patienten

Stadt Willich · Seit 30 Jahren kommen freiwillige Helferinnen unter dem Namen Grüne Damen ins Katharinen-Hospital. Sie bieten sich als Gesprächspartner an und oder gehen den Patienten zur Hand.

 Harald Jansen vom Caritasverband (l.) überreichte die Goldenen Ehrenzeichen an die Grünen Damen Hildegard Dunker, Ursel Dammer, Elisabeth Günther, Annemarie Krähe und Marlies Kleinheyer (v.l.). Stefan Knöfel (r.), Geschäftsführer des Katharinen-Hospitals und der frühere Krankenhauschef Hans Kothen (4.v.r.) dankten den Damen ebenfalls.

Harald Jansen vom Caritasverband (l.) überreichte die Goldenen Ehrenzeichen an die Grünen Damen Hildegard Dunker, Ursel Dammer, Elisabeth Günther, Annemarie Krähe und Marlies Kleinheyer (v.l.). Stefan Knöfel (r.), Geschäftsführer des Katharinen-Hospitals und der frühere Krankenhauschef Hans Kothen (4.v.r.) dankten den Damen ebenfalls.

Foto: WKAr

Um die ärztliche Versorgung von Menschen, die im Krankenhaus liegen, kümmern sich Ärzte und Krankenschwestern. Um Hilfe im zwischenmenschlichen Bereich kümmern sich die Grünen Damen, die bereits seit 30 Jahren ein fester Bestandteil der Katholischen Krankenhaushilfe sind.

Die Ehrenamtlerinnen kommen einige Tage im Monat ins Willicher Katharinen-Hospital und sind geduldige Gesprächspartner für die Patienten. "Der Bedarf für diese zusätzliche Patientenbetreuung wird auch in den nächsten Jahren noch zunehmen, da die Menschen immer älter werden. Es geht darum, dass jemand Zeit hat zuzuhören", sagt Stefan Knöfel, Geschäftsführer des Hospitals.

Beeindruckt von den Menschen

Die Willicher Einrichtung war vor 30 Jahren eine der ersten Krankenhäuser in der Region, das auf Grüne Damen setzte. Aktuell gibt es hier acht Aktive, vier davon sind bereits seit über 15 Jahren als freiwillige Helferinnen tätig und wurden jetzt für diesen Einsatz mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Caritasverbandes ausgezeichnet.

Eine von ihnen ist Ursel Dammer, die seit 18 Jahren drei bis viermal im Monat ins Hospital kommt. "Ich dachte damals: Mir geht es gut, da will ich selbst etwas tun", beschreibt die 75-Jährige ihre Motivation für die Tätigkeit als Grüne Dame. Manchmal ist sie beeindruckt, von Menschen und wie die mit ihrer Erkrankung umgehen. "Manche erzählen mir ihren ganzen Lebenslauf. Ich nehme viel aus diesen Gesprächen mit. Und wenn am Ende jemand sagt 'Es ist gut, dass es sie gibt´ dann ist das ein tolles Gefühl", sagt Dammer, die gelernte Medizinisch-Technische-Assistentin ist.

Die Grünen Damen, die ihren Namen den grünen Kitteln zu verdanken haben, die sie zur Erkennung tragen, sind nicht nur Gesprächspartner. Sie gehen auch zur Hand, besorgen Lesestoff, singen mit Patienten Lieder oder blättern mit ihnen gemeinsam in Fotoalben. Dabei stellen sie sich auf die Wünsche ein. "Manche drehen sich auch weg, wenn wir ins Zimmer kommen und fragen, wie es geht. Dann respektieren wir das. Nicht alle wollen reden", sagt Dammer, die als Leiterin der Grünen Damen fungiert.

Marlies Kleinheyer gehört seit 27 Jahren zum Team und wird noch so lange mitmachen, wie sie kann. "Die Gespräche mit den Patienten bringen einem selbst viel. Manche Geschichten gehen einem nahe, aber im Laufe der Zeit lernt man, damit umzugehen", sagt die 76-Jährige. Mit manchen Leuten spricht sie mehrfach – weil die lange im Hospital bleiben oder wieder kommen. "Da erinnert man sich schon an Gesichter und das letzte Gespräch und kann da weitermachen", sagt Kleinheyer.

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(RP)
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