Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
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Viersen · Viersens Verwaltung geht in die Offensive. Nach der Preistabelle fürs Feiern in der Festhalle sollen sich die Politiker spätestens 2008 auch mit der kostenfreien Nutzung der Turnhallen durch die Sportvereine beschäftigen.

In der Viersener Verwaltung wird derzeit fieberhaft gerechnet. Hintergrund: Die Stadtbediensteten bereiten sich und damit die Politik auf den Abschied von der Kameralistik – dem staatswirtschaftlichen Abrechnungssystem – vor. Geplant ist, dass die Ämter die Leistungen künftig kaufmännisch verbuchen sollen. Hierdurch fallen allerdings für so manchen Vereinsboss die lieb gewordenen „rheinischen Lösungen“ bei Buchung oder Bezahlung weg.

Den Auftakt machte vor einigen Tagen Bürgermeister Günter Thönnessen, indem er sich öffentlich mit den Kosten der Viersener Festhalle beschäftigte (die RP berichtete). Die belaufen sich auf rund 720 000 Euro, die die Stadtkasse jährlich dafür auf den Tisch legen muss. In der Summe enthalten sind Heizung, Wasser, Reinigung und Hausmeisterkosten sowie Wartungsarbeiten und die Abschreibung des Gebäudewerts. Auf der Gegenseite stehen die Einnahmen aus rund 50 Veranstaltungen pro Jahr. Erreicht wird ein Kostendeckungsgrad von rund vier Prozent: Die Pachteinnahmen betragen – bei einer Miete zwischen 0 und 1200 Euro – weniger als 30 000 Euro.

Gar keine Mieteinkünfte gibt es für die Stadt bei den Turnhallen. Rund 45 000 Stunden werden diese jährlich von den Vereinen genutzt. Die Kosten werden von der Verwaltung intern auf rund 500 000 Euro geschätzt. Diese Zahl wollte Viersens Sportdezernent Dr. Paul Schrömbges gestern auf Nachfrage der Rheinischen Post allerdings weder bestätigen, noch dementieren: „Tatsache ist, dass der Politik neben der Festhallenthematik auch die tatsächlichen Kosten im Sporthallenbereich und für den Kulturbetrieb vorgelegt werden sollen. Niemand denkt in diesem Zusammenhang daran, Miete von den Sportvereinen zu verlangen. Doch die Ratsvertreter sollen wissen, in welcher Form diese Maßnahmen den städtischen Etat belasten. Ziel ist es nicht, die Transferleistungen zu kürzen, sondern die Situation offen zu legen.“ Insgesamt 35 Sport-, Turn- und Gymnastikhallen sind derzeit in Viersen in städtischem Betrieb. Priorität hat dabei der Schulunterricht. Pikant: Rechnerisch sind die Sporthallen die teuersten Unterrichtsräume. Der ersten Zugriff haben hier natürlich die Schulen. Dann kommen die Vereine. Der Weg ins sportliche Vergnügen ist einfach. Die Anmeldung erfolgt bei der Verwaltung, die Vereine erhalten die Schlüsselgewalt. Schrömbges: „Probleme haben wir mit diesem Modell bisher nicht gehabt.“ Übrigens: Die Reinigung wird jeweils morgens gegen sechs Uhr durchgeführt, bevor der Schulsport wieder beginnt. KOMMENTAR

(RP)
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