Wülfrath Die Alltagssprache gelernt

Düsseldorf · Ausländische Frauen besuchten den Sprachkursus des Caritasverbandes. Deutschkenntnisse sollen die Integration fördern. Zum Abschluss der 15 Unterrichtseinheiten gab es die Zertifikate.

"Wir leben hier. Wir wollen Deutsch lernen", sagte Nuran Erdem. Die Ehemänner freuten sich über die Initiative. Sie könnten ihrer Arbeit nachgehen, während die Frauen es beispielsweise übernehmen, zu den Elternabenden zu gehen. Nuran Erdem ist eine von neun Frauen, die gestern in der Mensa der Schule Ellenbeek ein Zertifikat für erfolgreiche Teilnahme an einem "Frauenkurs" erhielten. Bei dem kostenfreien Kursus handelt es sich um ein neues Angebot speziell für Frauen mit Migrationshintergrund des Caritasverbands für den Kreis Mettmann.

25 Teilnehmerinnen

Vom Kinder- und Familienzentrum Ellenbeek wurde es unterstützt und von ihm, den Schulsozialarbeitern und dem Förderverein Ellenbeek wird es beworben. Die Räumlichkeiten stellte die Grundschule. 25 Frauen nahmen insgesamt teil, neun davon regelmäßig, das heißt an 15 Terminen à zweieinhalb Stunden. Die Alterspanne der Frauen reicht von Anfang 20 bis Ende 50, sie leben in Deutschland zwischen drei Monaten und 29 Jahren, der schulische Hintergrund reicht bis zum Uni-Abschluss.

"Der Kursus soll Anreiz geben, sich mit Integration zu befassen, andere Sprachkurse oder Integrationskurse zu besuchen", erklärte Martin Sahler, Abteilungsleiter Integration des Caritasverbands. Wichtiger Aspekt sei zudem, ausländischen Frauen eine Hilfestellung zu geben, sich allein im Gemeinwesen zurecht zu finden.

Kursusleiterin Nüket Wonsak sprach von einem "niedrigschwelligen Frauensprachkurs." Lebenspraktische Dinge standen im Vordergrund. Wie schreibt man für die Schule einen Entschuldigungszettel? Wie rufe ich beim Arzt an, um einen Termin zu machen? Welche Antworten können kommen? Was für Hilfestellungen bekomme ich im Jugendamt? Wo ist das Bürgerbüro? Was sage ich, wenn ich gelbe Säcke brauche?

Darüber hinaus wurden in dem Kursus Kontakte zu Diensten, wie Schuldner-, Schwangeren- oder Suchtberatung hergestellt. "Wir möchten Hemmschwellen abbauen. Außerdem wissen viele Frauen nicht, was es in der Stadt für Angebote gibt", betonte Nüket Wonsak.

Ein weiterer Kursus ist geplant. Im nächsten Jahr soll außerdem ein Kursus zum Thema, "Gesundheit" stattfinden, allerdings als offenes (Integrations-)Angebot für deutsche und Frauen mit Migrationshintergrund.

(RP)
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