Goch Richtfest im Regen

Goch · Die Bruderschaft zu Unserer Lieben Frau feierte gestern gemeinsam mit dem Architekten Heinz Wrede und den Handwerkern Richtfest. Ende des Jahres soll das Bauvorhaben "Gocher Modell" abgeschlossen sein.

 Rendant Franz Peters (links) bedankte sich in seiner Rede bei allen am Bau Beteiligten und zeigte sich zuversichtlich, dass der anvisierte Einweihungstermin gehalten werden kann.

Rendant Franz Peters (links) bedankte sich in seiner Rede bei allen am Bau Beteiligten und zeigte sich zuversichtlich, dass der anvisierte Einweihungstermin gehalten werden kann.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Zentraler geht es kaum. Auf dem Redonplatz, mitten drin in der Gocher Innenstadt; Fußgängerzone, Stadtpark und Nierswelle sind allesamt fußläufig erreichbar. Mitten drin kann hier künftig der Lebensabend auf eine ganz besondere Art und Weise verbracht werden: im sogenannten "Gocher Modell", den seniorengerechten Wohnungen der Bruderschaft zu Unserer Lieben Frau.

Kabel und Höhlenmalerei

Das Richtfest, bei dem zwar gestern pünktlich zu Beginn des Richtspruchs der Regen einsetzte, kündet von der baldigen Fertigstellung des dreiteiligen Gebäudes. 22 behindertengerechte Seniorenwohnungen entstehen dort, wo jetzt noch überall lose Kabel aus den Wänden tentakeln und die kryptischen Zahlen der Handwerker wie moderne Höhlenmalerei wirken.

Ende des Jahres soll alles fertig sein, versprechen die Macher des Ganzen, die Handwerker, das zuständige Architektenbüro Wrede und natürlich die Stiftung selbst. Dann gibt es 16 Appartements für jeweils eine Person (Größe: 52 Quadratmeter), drei für je zwei Personen (64 Quadratmeter) und drei für jeweils einen Rollstuhlfahrer (59 Quadratmeter). Damit nicht genug: Außerdem wird ein 90 Quadratmeter großes Wohncafé im Erdgeschoss geschaffen, das mit der sich anschließenden Terrasse das Herzstück des gesamten Komplexes bildet. In diesem als Gemeinschaftsraum konzipierten Bereich werden den Bewohnern Angebote zur gemeinsamen Gestaltung des Alltags gemacht, beispielsweise durch die gemeinsame Zubereitung von Mahlzeiten.

Weiterer Pluspunkt des "Gocher Modells" ist die Einrichtung eines Pflegestützpunktes vor Ort. Hier wird mit einem ambulanten Pflegedienst kooperiert, der zwar Partner der Bruderschaft ist, für die künftigen Bewohner aber keine verpflichtende Institution darstellt — lediglich das Angebot ist da, die Entscheidung ist jedem selbst überlassen.

Auch eine Praxis für Physiotherapie wird es geben, mit fünf Behandlungskabinen sowie einem Mehrzweckraum. Die Praxis wird laut Bauherren auch Externen zur Verfügung stehen und soll so zusätzlich für eine Belebung des unmittelbaren Umfelds sorgen.

Die architektonische und damit nicht zuletzt inhaltliche Anbindung an das bestehende Gebäude auf dem Redonplatz hat Symbolcharakter. Nicht nur, dass es sich optisch an die Umgebung anpasst. Das Haus, dessen Energieverbrauch noch 30 Prozent unter den Vorgaben für einen Neubau liegen wird, stellt eine neuerliche Erweiterung des Leistungsangebotes der Bruderschaft zu Unserer Lieben Frau dar.

(RP/jul)
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