Alle Karneval in Düsseldorf-Artikel vom 27. Januar 2004
Schauspielhaus verkauft Kostüme

Kleider machen Jecke:Schauspielhaus verkauft Kostüme

Düsseldorf (dto). Zur Unterstützung der Jecken und Verkleidungsfreudigen hat das Düsseldorfer Schauspielhaus kurz vor dem Höhepunkt der Karnevalssession in seinen Fundus gegriffen. Wie das Theater mitteilte, werden am kommenden Samstag im Foyer des Großen Hauses von 11 bis 14 Uhr Kostüme für Damen und Herren verkauft. Historische Kleider, Zweiteiler, Röcke, Blusen, Mieder, Hosen und Fantasiekostüme sind im Angebot. Und die richtige Kostümberatung durch Mitarbeiter der Kostümabeteilung des Schauspielhauses gibt es auch. Die Preise bewegen sich nach Angaben des Schauspielhauses zwischen 5 und 45 Euro.

Jeck ist, wenn man trotzdem lacht

Margot Sonne kommentiert für RP Online die Karnevals-Session 2003/04Jeck ist, wenn man trotzdem lacht

Düsseldorf (dto). Wer sich heutzutage noch bereit erklärt, Literat im Karneval zu werden, hat entweder einen ausgeprägten Sinn für Humor oder einen nicht minder ausgeprägten Hang zum Masochismus. Zumindest in Düsseldorf! Zwar lobpreisen wir uns andernorts gerne als Weltstadt und Karnevalshochburg, doch angesichts der tatsächlich herrschenden Zustände fällt es selbst Fachleuten schwer, auf Anhieb die größere dieser beiden Übertreibungen zu benennen. Wer inzwischen mehr als eine Sitzung besucht hat, der kennt sie: die Handvoll Interpreten, die sich im Düsseldorfer Karneval auf der Bühne präsentiert! Jecke Stammgäste können Büttenreden längst wortgetreu mitsprechen und einheimisches Liedgut schon nicht mehr hören! Das ist doch nicht die Schuld der Künstler! sagt mein Freund Stefan und hat an diesem Punkt sicher Recht! Nur: wessen Schuld ist es dann? Eine Frage, deren Beantwortung unser Comitee in der jüngeren Vergangenheit in Angriff genommen hat. Leider bislang ohne Erfolg! Die Absolventen von Wolfgang Reichs Büttenrednerschule versanken ebenso in der Versenkung wie hoffnungsvolle Quereinsteiger. Manni, den Rocker oder Köbes Oli Materlik sieht man nur selten in der Bütt und schon gar nicht dann, wenn der Düsseldorfer Sitzungskarneval mal im öffentlich Rechtlichen über den Äther flimmert! Statt Manni, Oli, Peter Faßbender, statt Jöppi und Co gibt`s dagegen gerne mal zweit- oder drittklassiges aus Köln und anderswo, Nummern, auf die der Sitzungsgast in Düsseldorf gerne verzichtet hätte. Doch die wenigen einheimischen Highlights kann man an einer Hand abzählen: "Zwanzigmal hab ich sie in dieser Session noch nicht gesehen!" so CC-Präses Pagalies auf die Frage, wie oft er denn ein bekanntes Düsseldorfer Karnevalstrio jetzt schon genossen hätte: "Aber die sind so gut, die könnte ich glatt NOCH zwanzigmal sehen!" Was beim Erzjecken klappt, muss allerdings beim karnevalistischen Laien nicht unbedingt funktionieren. Die Konkurrenz schläft nicht und hat längst große Breschen in die Reihen der potentiellen Sitzungsbesucher geschlagen: Füße hoch, Glotze an! Es lebe der Karneval im TV! Ganz ohne Aufwand, ohne Kostüm, ohne Taxi, ohne Eintritt! Das Beste aus Mainz, aus Köln, aus Düsseldorf, aus den 60er, 70er, 80er und 90er-Jahren! Und wenn`s mal nicht so lustig ist, wird einfach umgeschaltet! Das möchte ich manchmal wenn ich gelangweilt an meinem Sitzungstisch sitze auch tun wünscht sich ...Ihre Margot Sonne(Margot Sonne kommentiert jeden Dienstag bei RP Online das Geschehen im Düsseldorfer Karneval. Das nächste Mal am 3. Februar.)

Tollitäten unter sich

Schlüssel-Erlebnis:Tollitäten unter sich

Düsseldorf (RP). Schlüssel-Erlebnis für Düsseldorfer Jecke und ihre Freunde aus dem Umland: Karl-Heinz Gatzweiler, Chef der Hausbrauerei Schlüssel, hatte zum Prinzen-Treff an die Bolker Straße geladen. Es kamen die obersten Pappnasen aus Angermund, Andrea und Prinz Hans-Georg II., das Ratinger Prinzenpaar Ida II. Und Gerd III., aus Solingen Prinz Axel mit Prinzessin Christa II., aus Neuss die Tollitäten Stephanie und Andreas - und aus Düsseldorf Rüdiger I. und Venetia Sandra.Dabei natürlich jede Menge Gefolge und reichlich Gäste: Unter anderem OB Joachim Erwin mit Ehefrau Hille und Tochter Angela, Bürgermeisterin Marlies Smeets, Ratsherr Hans Funk, Regierungspräsident Jürgen Büssow, Kultur-Ikone Wolfgang Kamper, Jonges Baas Gerd Welchering. Bei Liedern von 'Alt Schuss' und in der Regie von Friedhelm Riegel wars sozusagen schlüssig, die närrische Truppe in Stimmung zu bringen und zu halten. Das gelang umso besser, als laut Gatzweiler "Freibier niemals teurer wird, egal welche Regierung dran ist".Prinzen KalauerUnser Akademiker-Prinz Rüdiger kann nicht nur gescheit daher schwätzen. Das Kalauern liegt ihm auch, wie eine Kostprobe der prinzlichen Scherzchen bei den tollitären Aufzügen zeigt: "Frage ich meine Patienten in der Praxis, was ihnen fehlt, kriege ich seit 1. Januar zur Antwort: 10 Euro." Auch Venetia Sandra riskiert eine kesse Lippe. Zurück von der Tour durch die Narren-Säle hat sie schon mal gern die gerade beendete TV-Dschungelcamp-Serie eingeschaltet. Und sich vorgestellt, wie sich wohl die Düsseldorfer Karnevalisten bewährt hätten. Hätte die Aufgabe für Jürgen Rieck gelautet, fünf Minuten zu lachen, oder Zugleiter Robby Stürzer es hätte schaffen müssen, am Rosenmontag den Wagen der Venetiengarde vor dem der Prinzengarde fahren zu lassen - "da wär" nix drin gewesen mit Dschungelkönig", ist sich Sandra sicher.