Alle Karneval in Düsseldorf-Artikel vom 16. Januar 2004
Venetienclub: Männer nicht willkommen

Bisher elf MitgliederVenetienclub: Männer nicht willkommen

Düsseldorf (RP). "Es ging plötzlich alles ganz schnell", sagt Angela Erwin. Die Jura-Studentin und ehemalige Venetia Angela Erwin ist Präsidentin des Venetienclubs. Und der hat sich erst Jahrzehnte später zusammengetan als die Prinzen mit ihrem Prinzenclub. Doch die Damen, inzwischen elf an der Zahl, von denen die Älteste die erste Venetia nach dem Krieg war, nämlich Annette Dommes, packen zu. Sie wollten nicht bis 2005 warten und beschlossen, schon in dieser Session eine Damensitzung zu veranstalten. „Jetzt stehen wir mit unserer Sitzung zwar nicht im Narrenspiegel“, doch Präsidentin Angela gibt sich zuversichtlich. Der Vorverkauf sei ganz gut angelaufen. Mit viel Energie haben es die Damen geschafft, auf die Schnelle ein schönes Programm zusammenzustellen. Wenn man bedenkt, dass die großen Vereine Jahre im voraus buchen. Die Swinging Fanfares, de Mukeköpp, Alt Schuss und die Landpomeranzen sind die Hauptprogrammpunkte. Jetzt konnte noch die Putzfrau von Rinderoth, alias Heinz Baumeister, gewonnen werden, ebenso die Remix-Band. „Ich freue mich, dass Peter König und Alena Andree wieder einmal zusammen auftreten“, sagt Angela über ihre Vorgänger als Prinzenpaar. Männer sind übrigens nicht zu der Sitzung eingeladen. Dabei hätten schon viele nachgefragt. Präsidentin Erwin sagte nein. „Und wenn ich in Frauenkleidung komme“, das habe sie immer wieder gehört. Kommt nicht in Frage, hat der Elferrat beschlossen. Denn alle Frauen wollen an diesem Tag in irgendeiner Form aktiv an der Sitzung teilnehmen. „Es gibt noch jede Menge Überraschungen“, sagt Angela Erwin, die vergangenes Jahr erste präsidiale Sitzungserfahrungen bei Blau-Weiß sammeln konnte. Das gilt auch für die Kostümierung. Nur so viel sagt Angela Erwin: „Wir werden gleich aussehen, und doch nicht gleich aussehen.“ Klingt interessant. Die Sitzung steigt am 10. Februar um 19.11 Uhr (Einlass 18Uhr) in der Rheinterrasse. Karten (20 Euro) unter Telefon 5808176, 0177-4 422232 oder beim CC-Häuschen an der Kö.Von BIRGIT WANNINGER

Schrille Gewänder für die Amazonen

Modenschau im Berufskolleg Elly-Heuss-Knapp: Angehende Schneider entwarfen KarnevalskostümeSchrille Gewänder für die Amazonen

Düsseldorf (RP). Herrlich bunt, schön schrill und auf jeden Fall ausgefallen sind die Karnvalskostüme, die die angehenden Schneiderinnen des Elly-Heuss-Knapp-Berufskollegs am Donnerstag präsentierten. "Es hat schon Tradition, dass wir unseren Beitrag zur närrischen Zeit leisten und Karnevalskostüme für das Amazonenkorps Düsseldorf entwerfen", sagt Schulleiter Ludger Traud. Gestern wurden acht Kostüme bei einer Modenschau gezeigt. Da flatterte ein "Falter", entworfen von Lisa Schneider, über die Bühne. Der "Business Bird" von Änne Bandorf flirtete mit dem Publikum. Und "Robina Hood", eine Kreation von Lilli Holm, posierte mit Pfeil und Bogen. Acht aus mehr als hundert Entwürfen waren ausgewählt und geschneidert worden. Begleitet wurde die Vorführung der jecken Verkleidungen von kurzen Gedichten: "Seht her, wer läuft da durch den Wald? So eine anmutige Gestalt! Ihr kurzer Rock, der kecke Hut, die Stiefel und der Bogen, das alles steht ihr ziemlich gut - dieser Robina Hood!" Die Modelle werden, auch das hat bereits Tradition, am 4.Februar beim Modetee des Amazonenkorps in der Rheinterrasse verlost. "Wir machen das jetzt seit mehr als 15Jahren", erzählt Regina Zschornack von den Amazonen. Wer ein solches Kostüm gewinnt, fällt beim Karneval auf jeden Fall auf: Der "Business Bird" beispielsweise ist mit schrill-orangefarbenen Federn geschmückt, trägt Hut, Weste und Hotpants in Schwarz. Die "Waldfee" hat ihre Erschafferin Andrea Schnarre mit vielen kleinen, glitzernden Stoff-Blättern in zarten Grüntönen umhüllt. Der bunte "Regenbogenfisch", entworfen und geschneidert von Inga Kirberg, flanierte mit einem "Umhang aus Wasser" über die Bühne. Nicht fehlen durfte ein Harlekin. Die Mode machte Maria Hoffmann sich zum Thema: "Mode im Wandel der Zeit" hieß ihre Kreation. Rock und Oberteil waren dabei zweigeteilt. Die rechte Rockhälfte aus der einen Mode-Epoche, die linke Hälfte aus einer anderen. Die Modenschau war ein Gemeinschaftsprojekt, an dem mehrere Ausbildungsgänge mitwirkten: Die Schneiderinnen entwarfen und fertigten die Kostüme, die Kosmetikerinnen schminkten die Models in liebevoller Kleinstarbeit, und die Schüler des Fachbereichs Gestaltung kümmerten sich um die Bühne, die in der Eingangshalle der Schule aufgestellt worden war. Alle Entwürfe werden noch einmal am 23.Januar von 10bis 15Uhr beim Tag der offenen Tür des Berufskollegs, Siegburger Straße137, gezeigt.