NRW Löhrmann verteidigt geplante Schulreform

Potsdam/Düsseldorf (RPO). In der Debatte um eine Veränderung des NRW-Schulsystems hält die rot-grüne Landesregierung an ihren Reformvorhaben fest. "Wir wollen längeres gemeinsames Lernen ab der fünften Klasse ermöglichen, nicht aber verordnen", sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).

Trotz des Volksentscheids in Hamburg wolle sie an den geplanten schulpolitischen Reformen festhalten, so Löhrmann am Dienstag im RBB-Hörfunk.

Man müsse aber behutsam vorgehen, sagte die Ministerin. "Das Hamburger Ergebnis zeigt, wie sensibel Reformen im Bereich Schule sind. Wir haben auf der einen Seite eine große Unzufriedenheit und die Erkenntnis, dass unser Schulsystem nicht gerecht ist, weil Kinder aus ärmeren Familien oder mit Migrationshintergrund nicht zu guten Ergebnissen kommen, obwohl sie das Potenzial haben", fügte die Grünen-Politikerin hinzu.

Man dürfe aber andererseits auch nicht zu radikal vorgehen. Dies provoziere Widerstand wie in Hamburg.

Die Schulreform in Nordrhein-Westfalen sei nötig, um dem demografischen Wandel zu begegnen, sagte die Ministerin. "Wir wollen keinen Komplettumbau. Wir fahren eine Ermöglichungsstrategie mit Anreizen, damit wir auf die zurückgehenden Schülerzahlen auf dem Land reagieren, weil wir sonst überhaupt keine Schule mehr auf dem Dorf haben.

Und ein Dorf ohne Schule ist kein attraktives Dorf", betonte Löhrmann. Eine Gemeinschaftsschule, die alle Bildungsgänge enthält, sei ein wichtiger Standortfaktor für die ländlichen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.

(DDP/csr)
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