Essay über nationale Befindlichkeiten Da weiß man direkt, dass man aus Deutschland kommt

Fußballprofi Toni Kroos hat einen Reporter vor laufender Kamera niedergemacht, weil der sich angeblich zu wenig über den Erfolg von Real Madrid in der Champions League freuen konnte. Das war nicht ganz zu Ende gedacht.

 Kann sich auch freuen: Toni Kroos mit Tochter Amelie nach dem Sieg von Real Madrid in Paris.

Kann sich auch freuen: Toni Kroos mit Tochter Amelie nach dem Sieg von Real Madrid in Paris.

Foto: dpa/Kirsty Wigglesworth

„Da weiß man direkt, dass du aus Deutschland kommst!“ Ein Vorwurf, der in seiner Pauschalität gerne so geäußert wird, wenn Leute ordentlich in Fahrt sind. Und das war Toni Kroos, obwohl er am vergangenen Samstag gerade einen weiteren Champions-League-Triumph erzielt hatte. Denn anstelle von Schulterklopfen, das der Mittelfeldspieler von Real Madrid nach dem 1:0 seiner Mannschaft gegen den FC Liverpool in Paris erwartet hatte, fragte ihn ZDF-Reporter Nils Kaben auch, warum Real während des Finales derart in Bedrängnis geraten war. „Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, dann stellst du mir zwei so Scheißfragen – das ist Wahnsinn“, ereiferte sich der 32-Jährige und ließ den Interviewer stehen.