Stahlkonzern in Not Staat prüft Einstieg bei Thyssenkrupp

Essen · Der Stahlhersteller ist systemrelevant, da sind sich Politik und IG Metall einig. Doch er verbrennt täglich Millionen. Nun wird in Berlin nach einem Ausweg gesucht, bevor die Regierung wechselt. Den Eigentümern ist jede Hilfe recht.

 Peter Altmaier und Armin Laschet besuchten im August das Stahlwerk in Duisburg.

Peter Altmaier und Armin Laschet besuchten im August das Stahlwerk in Duisburg.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat ein Herz für Thyssenkrupp. Als er am 28. August das Stahlwerk in Duisburg besuchte, legt er einen Treueschwur ab: „Stahl ist eine deutsche Schlüsselindustrie. Wir müssen alles tun, damit in Zukunft wettbewerbsfähiger grüner Stahl aus Deutschland kommt.“ Alles. Und das schließt einen möglichen Staatseinstieg ein: So prüfen Kanzleramt und Wirtschaftsministerium eine direkte Beteiligung des Staates, wie es in Berliner Kreisen heißt. „Es werden viele Gespräche geführt, Altmaier will das lösen, bevor sich die politischen Konstellationen womöglich ändern“, heißt es weiter. Stahlhersteller gehören nach den Braunkohle-Verstromern zu den größten CO2-Emittenten in Deutschland. Unter einer schwarzgrünen Bundesregierung könnte Hilfe womöglich schwieriger durchzusetzen sein. Thyssenkrupp wollte das nicht kommentieren.