Hedge-Fonds durchkreuzen ACS-Pläne Hochtief-Übernahme könnte doch noch platzen

Berlin/Düsseldorf (RPO). Die Übernahme des Essener Baukonzerns Hochtief durch den spanischen Wettbewerber ACS ist Medienberichten zufolge keineswegs gesichert. Wenige Tage vor der letzten Frist für das Umtauschangebot von ACS am Dienstag überlegten einige Hedge-Fonds, die Übernahme zu torpedieren.

 IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel hat den Kampf um Hochtief noch nicht aufgegeben.

IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel hat den Kampf um Hochtief noch nicht aufgegeben.

Foto: ddp, ddp

Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Auch die "Welt" berichtete in ihrer Freitagausgabe, dass ACS mit dem Übernahmeangebot scheitern könnte.

Einige Fonds hielten das Tauschangebot der Spanier von fünf Hochtief-Aktien gegen neun ACS-Anleihen für unattraktiv, schrieb das "Handelsblatt". Das Angebot entsprach damit am Donnerstag 62,23 Euro für eine Hochtief-Aktie, die an der Börse mit 62,36 Euro notierte, wie es in dem Bericht hieß.

ACS hatte Anfang Januar mitgeteilt, sich bereits mehr als 30 Prozent der Hochtief-Aktien gesichert zu haben. Damit können die Spanier in Zukunft nach geltendem Recht weitere Hochtief-Aktien zukaufen, ohne den Aktionären des Essener Traditionsunternehmens ein teureres Pflichtangebot zu machen.

Die Hedge-Fonds könnten laut "Handelsblatt" dafür sorgen, dass ACS am Ende der Umtauschfrist doch unter der 30-Prozent-Hürde bleibt. Dafür müssten sie etwa 263.000 Aktien einsammeln, die Hochtief-Anleger bereits zum Tausch eingereicht haben. "Das ist aufwendig, aber möglich", zitierte die Zeitung einen Aktienrechtsexperten der Kanzlei Heisse Kursawe Eversheds in München.

Möglich mache dies das sogenannte Trading over control, berichtete die "Welt". Die zum Umtausch gedachten Papiere werden der Zeitung zufolge ganz normal über die Börse gehandelt. Kaufe nun ein Investor diese Anteile, könne der neue Besitzer sie anschließend vom ursprünglich geplanten Wechselgeschäft mit ACS zurücknehmen. Die gesetzlich vorgegebene Widerspruchsfrist dazu bestehe voraussichtlich in der letzten Januarwoche.

(apd/nbe)
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