Fortuna Rösler: "Fortunas Fans machen uns stolz"

Es gibt nicht viel, das Sascha Rösler in 16 Jahren als Fußballprofi noch nicht erlebt hat. Ein Spiel wie das am Samstag bei Alemannia Aachen (13 Uhr) aber ist selbst für ihn etwas Besonderes.

 Die Fans haben Sascha Rösler ins Herz geschlossen - und umgekehrt.

Die Fans haben Sascha Rösler ins Herz geschlossen - und umgekehrt.

Foto: rpo, Falk Janning

"Wir haben zwar auch am vergangenen Freitag beim 3:1 gegen 1860 München gegen einen früheren Verein von mir gespielt", sagt der Angreifer des Zweitligisten Fortuna, "aber am Samstag ist es noch einmal etwas Anderes. Schließlich wohne ich mit meiner Familie in Aachen, und bei Alemannia hatte ich eine schöne Zeit."

Darauf freilich würde man kaum kommen, wenn man die Reaktionen der schwarz-gelben Fans auf Rösler betrachtet: Beim Vorbereitungsturnier auf dem neuen Tivoli wurde der Blondschopf in diversen Sprechchören unflätig beleidigt - nicht zum ersten Mal. "Das darf man nicht so eng sehen", kommentiert Rösler schmunzelnd. "Ich bin damals von Aachen nach Gladbach gewechselt, und das ist bei den Alemannen eine Todsünde. Das habe ich auch gewusst. Im Stadion macht mir das nichts aus, da habe ich es sogar gern, wenn viel Stimmung in der Bude ist. Entscheidend ist doch, dass die Leute mich nett behandeln, wenn sie mich mit meiner Familie in der Stadt sehen. Und das war in Aachen immer der Fall."

Sportlich sieht der 33-Jährige seine Mannschaft nur sehr bedingt in der Favoritenrolle. "Alemannia ist ein angeschlagener Boxer und deshalb doppelt gefährlich", meint Rösler. "Sicher steht sie zurzeit auf dem letzten Platz, und wir sind gut in die Saison hineingekommen. Aber wenn es am Samstag losgeht, dann haben wir ein Derby, und dann spielen die Partien zuvor keine Rolle mehr. Da kann uns der Aachener Trainer noch so oft die Favoritenrolle zuschieben."

Auch, dass Fortuna seit mehr als 22 Jahren kein Pflichtspiel gegen Alemannia mehr verloren hat und zuletzt im Derby Cup 1:0 auf dem Tivoli gewann, will der Fortuna-Angreifer nicht überbewerten: "Es geht wieder bei 0:0 los. Wenn wir es aber schaffen, die gleiche Aggressivität auf den Platz zu bringen wie in den vergangenen Spielen, dann haben wir in Aachen sicher eine sehr gute Chance."

Die Stimmung im Fortuna-Kader ist jedenfalls blendend. Obwohl das Trainerteam gestern ein kraftraubendes Zirkeltraining angesetzt hatte, scherzten die Profis zwischen den Übungen munter drauf los. Sascha Rösler zum Beispiel hatte eine Menge Spaß mit der Hupe des Mini-Lieferwagens, der die Trainingsgeräte zum Platz gebracht hatte.

"Wir sind gut drauf", bestätigt der gebürtige Tettnanger. "Und ich finde es einfach sensationell, dass die ganze Stadt schon so früh in der Saison so stark hinter uns steht. Wir fühlen uns, als ob die Leute uns auf Händen tragen." Mindestens 5000 Fans werden dies sinnbildlich auch in Aachen tun. "Das", gibt Sascha Rösler zu, "macht uns schon ein wenig stolz."

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