Fortuna Düsseldorf Kramer warnt vor dem KSC

Düsseldorf · Den Ritterschlag vom Tabellenführer hat Fortuna Düsseldorf bereits erhalten. "Fortuna wird genügend Punkte holen, um ganz oben mitzuspielen", sagte Bochums Trainer Gertjan Verbeek nach dem 1:1 im Zweitliga-Westderby am Freitagabend. Selbst wenn man davon den branchenüblichen Lobfaktor für den Gegner abzieht, lag in Verbeeks Tonfall noch immer genügend Hochachtung für die Arbeit seines Gegenübers Frank Kramer.

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Foto: dpa/Ina Fassbender

Kaufen können sich die Düsseldorfer davon freilich nichts. Die Tabelle weist sie immer noch als Teil der Abstiegszone aus, obwohl die zuletzt gebotenen Leistungen damit nicht mehr viel zu tun hatten. "Wir können von diesem tollen Spiel in Bochum jedoch nur das Gefühl mit nach Karlsruhe nehmen", warnt Kramer vor der heutigen Partie (17.30 Uhr/Live-Ticker). "Wir können nicht einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben, da müssen wir erst wieder hinkommen." Und es werde schwerer, fügt der Coach an, "auf mentaler Ebene. In Bochum wusste jeder, woran er ist. Der KSC hat seine jüngsten drei Ligaspiele verloren. Da vergisst man leicht, wie stark diese Mannschaft eigentlich ist. Der Knoten kann jederzeit aufgehen."

Bei Fortuna allerdings auch - und leistungsmäßig ist das bereits geschehen. Dem Spiel in Bochum verliehen auch neutrale Beobachter das Prädikat "begeisternd", wobei die Düsseldorfer sogar die bessere von zwei starken Mannschaften waren. In Sachen Effizienz gibt es jedoch noch viel Arbeit. 21:14 Torschüsse sind für ein Gästeteam allgemein schon gut, beim Tabellenführer insbesondere. Aus einer Vielzahl bester Chancen aber nur einen Treffer und zwei Lattenschüsse herauszuholen, ist steigerungsfähig.

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Foto: dpa, mb hak

"Wir müssen präziser werden", fordert Kramer deshalb. "Das Bochum-Spiel war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, es darf aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wir haben zwei, drei Konter zu viel zugelassen, in das Gegentor sind wir hineingelaufen. Und es hat eben die Präzision im Angriff gefehlt." Zufriedenheit, so viel ist klar, gibt es bei diesem Trainer nicht. Dass das Spiel Fortunas inzwischen klar seine Handschrift trägt, dass die Mannschaft ein extremes Pressing und Hochtempo-Fußball spielt, sieht der 43-Jährige als Voraussetzung an - nicht mehr. "Wir haben fünf Punkte", fügt er für alle an, die ob der starken Vorstellung vom Freitag schon mit allzu glänzenden Augen herumlaufen.

"Wenn ich ehrlich bin, traue ich dem Frieden noch nicht", ergänzt Kramer. "Wir müssen dieses aggressive Pressing über acht, neun Spiele zeigen, jeder muss dabei mitmachen. Ich traue es meiner Mannschaft zu, dass sie das hinbekommt, aber sie muss es auch beweisen."

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Foto: Christof Wolff

Die Fans feierten den Coach schon in Bochum. Auch, weil der Streit in der Führungsetage - Aufsichtsrats-Mitglieder hatten über Facebook die Entscheidung des Vorstands kritisiert, sich nicht St. Paulis Boykott der Aktion "Wir helfen" anzuschließen - für viel Verdruss gesorgt hatte, über den Kramers Team nun ein wenig hinweghalf. Doch der Coach bewahrt Bodenhaftung: "Beim KSC besteht für uns die große Gefahr, dass wir die Partie mental nicht so frisch und wach angehen könnten wie in Bochum. Wir müssen die Antennen ausfahren, bis zum Anschlag."

Aufstellung: Rensing - Schauerte, Haggui, Strohdiek, Bellinghausen - Koch, Schmitz - Bebou, Demirbay, Sararer - Ya Konan.

(jol)
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