"Wir leben wieder!" Zweiter Dreier nacheinander gibt Frankfurt neue Zuversicht

Darmstadt · Mit dem Sieg im Hessenderby hat sich Eintracht Frankfurt endgültig im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet. Das 2:1 bei Darmstadt 98 machte Mut für den Endspurt.

Lukas Hradecky hält Elfmeter dank Tipp Änis Ben-Hatira
10 Bilder

Hradecky hält Wagner-Elfmeter dank Ben-Hatiras Tipp

10 Bilder
Foto: Screenshot Sky

Spätestens als aus den Boxen in der Kabine karibische Klänge dröhnten, war die Welt der Frankfurter Derby-Helden wieder vollkommen in Ordnung. "Was für ein unglaubliches Gefühl. Wir leben wieder!", resümierte Torhüter Lukas Hradecky nach dem 2:1 (0:1)-Sieg der Eintracht beim Lokalrivalen Darmstadt 98. Durch den zweiten Dreier nacheinander hat sich die SGE zwar noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt - die Chancen auf den Klassenerhalt sind aber so gut wie lange nicht mehr.

Und tatsächlich: Zum ersten Mal seit langer Zeit muss das abstiegsbedrohte Team von Trainer Niko Kovac im Saisonendspurt nicht mehr auf Fehler der Konkurrenten hoffen, um das ersehnte Ziel einer insgesamt verkorksten Saison noch zu erreichen. "Ich bin glücklich über das Ergebnis", sagte daher auch Kovac, der nun am Montag ganz entspannt schauen kann, wie sich Werder Bremen und VfB Stuttgart im direkten Duell schlagen werden.

Darmstadt - Frankfurt
23 Bilder

Darmstadt - Frankfurt

23 Bilder
Foto: dpa, ade hpl

Die Partie zum Abschluss des 32. Spieltags könnte in der Tat wegweisend für die noch ausstehenden zwei Spiele der Frankfurter sein. Die Hessen belegen aktuell mit 33 Zählern den Relegationsrang 16, die punktgleichen Stuttgarter liegen einen Platz davor. Bremen hat 31 Punkte auf dem Konto - der Ausgang nach dem 34. Spieltag, an dem die Eintracht noch bei Werder antreten muss, ist daher völlig offen.

"Wenn wir unsere Hausarbeiten machen, müssen wir auf niemanden schauen", antwortete Kovac auf die Frage, welches Ergebnis er sich denn für die Montagspartie wünsche: "Ich kann nun erstmal genießen und schauen, was die anderen so bringen."

Ein Genuss, das war der Auftritt seiner Mannschaft am Samstag vor 14.200 Zuschauern indes nicht. Vor allem der erste Durchgang war laut Kovac geprägt von "Kampf und Krampf", die Treffer von Makoto Hasebe (56.) und Stefan Aigner (83.) in einer viel besseren zweiten Halbzeit brachten aber die Wende. "Ich bin froh, dass wir doch noch den Schalter umlegen konnten", sagte Kovac, dessen Schützlinge in der kommenden Woche den designierten Vizemeister Borussia Dortmund herausfordern werden.

Vor dem vermeintlich ungleichen Duell haben die Hessen nach dem Erfolgserlebnis in Darmstadt aber keinerlei Angst. "Das ist halt die Bundesliga, das kann man sich nicht aussuchen", sagte Verteidiger Bastian Oczipka, der den Sieg gegen die Lilien als "enorm wichtig" bezeichnete. Dass die Eintracht wie vor einer Woche gegen den FSV Mainz 05 einen Rückstand drehte, werde "zusätzlichen Auftrieb geben. Das ist ein Gefühl, das kann man nicht in Worte fassen", meinte Oczipka.

Binnen acht Tagen haben sich die Frankfurter also von einem Quasi-Absteiger zum wieder ernstzunehmenden Konkurrenten im Tabellenkeller gemausert. Und wenn es ganz dumm läuft, könnten ausgerechnet die Darmstädter die Leidtragenden sein - der zarte Vorsprung beträgt nur noch zwei Punkte.

"Aber wenn uns genau das einer vor der Saison gesagt hätte", stellte Trainer Dirk Schuster klar, "hätten wir das sofort unterschrieben." Wahrscheinlich wäre der kecke Aufsteiger bereits alle Abstiegssorgen los, wenn nach der Führung von Mario Vrancic (12.) Torjäger Sandro Wagner (20.) den Foulelfmeter verwandelt hätte. So aber heißt es für die Lilien: weiter zittern!

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort