"Eines Rechtsstaats unwürdig" Eintracht kritisiert Aufenthaltsverbot für Fans in Darmstadt scharf

Frankfurt/Main · Mit Unverständnis und Bestürzung haben die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt auf das kategorische Aufenthaltsverbot für Eintracht-Fans in Darmstadt rund um das Derby beim Aufsteiger Darmstadt 98 in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) reagiert.

Eintracht Frankfurt: Chaoten zündeln und randalieren nach Derby-Pleite
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Foto: dpa, brx

Mit Unverständnis und Bestürzung haben die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt auf das kategorische Aufenthaltsverbot für Eintracht-Fans in Darmstadt rund um das Derby beim Aufsteiger Darmstadt 98 in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) reagiert.

"Die angekündigte Allgemeinverfügung der Stadt Darmstadt sehen wir äußerst kritisch. Wir verwahren uns dagegen, dass damit alle Eintracht-Fans (...) ganz offiziell zum Sicherheitsrisiko erklärt werden", teilten die Frankfurter am Mittwoch schriftlich mit.

Weiter heißt es: "Dass schon das bloße Tragen eines Fanschals in einer Großstadt der Polizei einen ausreichenden Anlass für schwerwiegende Eingriffe in die persönlichen Freiheitsrechte (Stadtverbot und/oder Ingewahrsamnahme) bieten soll, ist eines demokratischen Rechtsstaats unwürdig."

Die Stadt Darmstadt hatte am Dienstabend "aufgrund einer entsprechenden Gefahrenprognose mittels Allgemeinverfügung ein allgemeines Aufenthaltsverbot für Eintracht-Anhänger im Zeitraum vom 29. April, 19 Uhr bis zum 1. Mai, 7 Uhr" erlassen. Zuvor hatte es aber keinerlei Rücksprache mit den Vereinen gegeben. Insbesondere diesen Alleingang kritisierten die Verantwortlichen.

"Gerade Politik und Sicherheitsträger fordern regelmäßig von den Vereinen und Verbänden die Notwendigkeit des konstruktiven und steten Dialogs ein und nehmen Vereine und Verbände bezüglich der Sicherheitskonzepte in die Verantwortung", sagte Eintracht Vorstandsmitglied Axel Hellmann: "Eine derartige Maßnahme zu treffen, durch die Eintracht Frankfurt schon allein durch die Außenwirkung unmittelbar betroffen ist, ohne uns im Vorfeld miteinzubinden oder auch nur ein Meinungsbild abzufragen, ist mit diesen Forderungen unvereinbar."

Unter anderem wegen massiver Ausschreitungen während des Hinspiels im Dezember hatte das DFB-Sportgericht die Frankfurter mit zwei Zuschauerausschlüssen bestraft, von denen einer das Derby betrifft. Der Gäste-Fanblock wird damit am Samstag leer bleiben.

Bereits am Dienstagabend kam es laut Polizei in der Darmstädter Innenstadt zu "Ausschreitungen" zwischen den beiden Fanlagern. Gegen 22 Uhr sei es demnach zu einer Schlägerei gekommen, über verletzte Personen sei den Ordnungshütern aber nichts bekannt.

(seeg/sid)
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