Hessen-Derby gegen Frankfurt Darmstadt hält trotz Gerichtsentscheid an Innenstadt-Verbot fest

Darmstadt · Die Stadt Darmstadt hält an ihrem umstrittenen Innenstadt-Verbot für Fans von Eintracht Frankfurt fest. Diese Entscheidung gab Bürgermeister Rafael Reißer am Freitagnachmittag bekannt.

Eintracht Frankfurt: Chaoten zündeln und randalieren nach Derby-Pleite
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Foto: dpa, brx

Insgesamt hätten sich sieben Personen vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt gegen die Verfügung gewandt, sechs davon hätten Recht bekommen. Nur in diesen sechs namentlich bekannten Fällen gelte das Verbot nun nicht mehr. Die Verfügung sei keineswegs gekippt und gelte "in Bezug auf alle anderen potenziellen Adressaten" weiterhin uneingeschränkt.

Reißer bezeichnete das Aufenthaltsverbot als "nach wie vor geeignet, den legitimen Zweck der Gefahrenabwehr zu erreichen". Die Stadt werde nicht vor Gericht ziehen. Er sei sich sicher, dass die Polizei mit dem "nötigen Fingerspitzengefühl" vorgehen werde.

Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte reagierte mit Unverständnis. "Dass die Stadt Darmstadt nun meint, die Verfügung habe Bestand für alle, die nicht Widerspruch eingelegt hätten, ist skandalös", hieß es in einer Mitteilung des Zusammenschlusses von Rechtsanwälten, die regelmäßig Fußballfans vertreten: "Die Stadt handelt ohne Rechtsgrundlage und entgegen einer klaren gerichtlichen Entscheidung."

Aus Angst vor Fanausschreitungen beim Hessenderby zwischen dem SV Darmstadt 98 und der Eintracht am Samstag hatte die Stadt Darmstadt entschieden, das Zentrum von Freitagabend bis Sonntagmorgen für Frankfurter Fans zu sperren.

(areh/dpa/sid)
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