Neue Dynamik für EU-Mercosur-Vertrag Große Freihandelszone vor dem Durchbruch

Exklusiv | Brüssel · Hinter den Kulissen laufen die Gespräche zwischen EU und Mercosur auf Hochtouren, seit Brasilien einen neuen Präsidenten gewählt hat. In Brüssel wird in Kürze ein Durchbruch bei den Verhandlungen über die europäisch-lateinamerikanische Freihandelszone erwartet.

 Herzlichen Umgang pflegten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Brasiliens Präsident Luis Inacio Lula da Silva bei dessen Amtseinführung Anfang des Jahres in Brasilia.

Herzlichen Umgang pflegten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Brasiliens Präsident Luis Inacio Lula da Silva bei dessen Amtseinführung Anfang des Jahres in Brasilia.

Foto: dpa/Guido Bergmann

Inmitten der schmerzhaften Teuerungswellen lässt die wachsende Hoffnung auf deutliche Vergünstigungen bei besonders begehrten Produkten aufhorchen: Steaks aus Argentinien, Biokraftstoffe aus Brasilien und Soja aus Paraguay könnten demnächst wesentlich erschwinglicher für europäische Firmen und Verbraucher werden. Noch versuchen Europa und Lateinamerika, ihre Wirtschaftsräume durch extrem hohe Einfuhrzölle gegeneinander abzuschotten. Gleichwohl liegen allein die deutschen Exporte in den fünftgrößten Wirtschaftsraum der Welt jährlich im zweistelligen Milliardenbereich. Das 20 Jahre lang verhandelte EU-Mercosur-Abkommen sollte die Hürden 2019 mit Übergangszeiten abbauen, kam dann aber nicht durch die Ratifizierung. Nun wird es wieder hervorgeholt, und in Brüssel rechnet man mit einem neuen Abschluss noch in diesem Jahr.