Mehr als Streit um Atom und Gas Das Schicksalsjahr für die EU

Analyse | Brüssel · Das neue Jahr beginnt für das Friedensprojekt Europäische Union mit Streit. Ob Atomkraft und Erdgas nun als nachhaltig empfohlen werden sollen oder nicht, überdeckt jedoch die wichtigste Frage: Droht der EU selbst das Scheitern?

 Außenministerin Annalena Baerbock auf dem Weg zu einem Treffen mit Amtskollegen des Europäischen Rates im Dezember in Brüssel.

Außenministerin Annalena Baerbock auf dem Weg zu einem Treffen mit Amtskollegen des Europäischen Rates im Dezember in Brüssel.

Foto: dpa/Virginia Mayo

Seit über zwölf Jahren ist der frühere Grünen-Parteivorsitzende Reinhard Bütikofer bereits Europa-Abgeordneter, hat in Brüssel zahlreiche Krisen erlebt. Nun sieht er die Gemeinschaft „vor zahlreichen schwerwiegenden Herausforderungen und Erschütterungen“. Aber das sei nicht neu. Wie früher schon so oft, gebe es zwei Möglichkeiten: „Daran scheitern oder daran wachsen.“ Ob die EU die Chance bekommt, in diesem Jahr zu wachsen, wird Ostern klar werden. Davor und danach entscheiden die Franzosen in zwei Wahlgängen, wer ihr Präsident sein wird. Das hoffnungsvoll-dynamische Bewegungsprojekt von Amtsinhaber Emmanuel Macron war bei Zwischenwahlen in der Versenkung verschwunden. Wenn eine EU-Gegnerin seine Nachfolge antritt, kann die Gemeinschaft einpacken. Und das ist nicht die einzige Gefahr.