Demonstrationen im Osten Kampfbegriff „Ostdeutschland“ – Wie rechte Kräfte unser Land spalten wollen

Analyse | Düsseldorf · Die aktuelle Energie- und Sozialpolitik sorgt für Proteste auf der Straße – vor allem in Ostdeutschland. Dafür gibt es handfeste Gründe. Rechte Kräfte nutzen den Ost-West-Unterschied jedoch für eigene Ziele.

Protest und Gegenprotest am Montag in Leipzig. Es geht auch um die Solidarität mit der Ukraine.

Protest und Gegenprotest am Montag in Leipzig. Es geht auch um die Solidarität mit der Ukraine.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Wer in diesen Wochen die Protestanmeldungen in Deutschland verfolgt, sieht ein geteiltes Land. In Ostdeutschland zieht es inzwischen Woche für Woche Menschen montags auf die Straße, um angesichts der Energiekrise gegen die aktuelle Politik der Regierung zu demonstrieren. Allein in Sachsen waren nach Polizeiangaben am Montag mehr als 40 entsprechende Versammlungen angemeldet. Obwohl die Krise ärmere Menschen wie den Mittelstand im gesamten Land trifft, scheint sie im Osten besonders zu mobilisieren. Rechte Kräfte – von Rechtspopulisten bis zu offen rechtsradikalen Gruppen – sind meistens mit dabei und versuchen, den allgemeinen Unmut zu vereinnahmen. Darüber hinaus nutzen sie die Unterschiede zwischen Ost und West, um den Eindruck eines gespaltenen Landes zu festigen. Und auf einmal wird auf Demos wie zuletzt in Berlin „Ostdeutschland“ skandiert, als sei das Wort allein bereits eine politische Botschaft.