Ex-AfD-Pressesprecher fristlos gefeuert Der Fall Lüth - warum er nicht nur irgendein Sprecher war

Analyse | Berlin · Der fristlos gefeuerte Ex-AfD-Pressesprecher war nicht irgendein Angestellter. Er diente drei Vorsitzenden und ebnete mit den Weg nach rechts ins Dauer-Dilemma.

 Christian Lüth, der Mann hinter AfD-Fraktionschef Alexander Gauland (zu Beginn eines Pressestatements im Februar letzten Jahres).

Christian Lüth, der Mann hinter AfD-Fraktionschef Alexander Gauland (zu Beginn eines Pressestatements im Februar letzten Jahres).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es gibt Pressesprecher, die ganz ordentlich ihren professionellen Job verrichten und in handliche Botschaften verwandeln, was ihre Auftraggeber kundzutun beabsichtigen. Sie müssen dafür nicht in die interne Entscheidungsfindung eingebunden sein. Und es gibt solche wie Christian Lüth. Er war schon bei den Anfängen der AfD dabei, hat jeden Schwenk mitgemacht und sowohl den Sturz von Bernd Lucke als auch die Neuausrichtung nach Frauke Petry jeweils im Amt überstanden, bevor Alexander Gauland ihn mit in die erste Bundestagsfraktion nahm. Deshalb sind sein Selbstouting als „Faschist“ und seine menschenverachtenden Sätze bei einem heimlich gefilmten Treffen auch keine Vorgänge, nach denen die Partei zur Tagesordnung übergehen könnte. Sie sind ein Symptom für starke rechtsextremistische Bestrebungen bis tief in die operative Parteiarbeit hinein.