Opferschutzorganisation Weisser Ring zu Einbrüchen: Seelische Folgen werden unterschätzt

Mainz · Angesichts einer gestiegenen Zahl von Einbrüchen hat der Weiße Ring vor daraus entstehenden Ängsten gewarnt. "Die psychischen Folgen von Wohnungseinbrüchen werden total unterschätzt", sagte der Sprecher der Opferschutzorganisation, Veit Schiemann, am Samstag.

Kreis Kleve: Einbrüche im November 2012
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"Viele Bestohlene verlieren das Vertrauen in ihre Wohnung. Oft haben sie auch Angst, dass der Einbrecher wieder kommt oder jemanden schickt. Die Folgen können von Schlafstörungen bis zu schweren Traumata reichen."

Die Zahl der Wohnungseinbrüche kletterte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2011 um 8,7 Prozent auf 144 117, wie die "Welt am Sonntag" ("WamS") unter Berufung auf die ihr vorliegende Polizeiliche Kriminalstatistik berichtete. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will sie am kommenden Mittwoch vorstellen. Somit wird in Deutschland im Schnitt alle vier Minuten eingebrochen.

Schiemann forderte Politik und Wirtschaft auf, mehr für Vorbeugung zu tun. "In Deutschland wird nicht mal ein Euro pro Bürger und Jahr für die Prävention vor Kriminalität ausgegeben." Anbieter von Sicherheitstechnik könnten über vergünstigte Angebote nachdenken.

"Die Wohnungen in Deutschland sind nicht gut gesichert", sagte der Sprecher des Weißen Ringes. Dabei sei die polizeiliche Beratung dafür kostenlos. Schiemann riet Wohnungsinhabern, ihre Wertgegenstände für den Fall der Fälle zu fotografieren und schriftlich aufzulisten.
Empfehlenswert sei auch, eine unsichtbare Sicherheitspaste aufzutragen. "Die hat eine DNA zum Identifizieren der Gegenstände."

(dpa)
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