Kriminalstatistik Alle vier Minuten ein Einbruch

Berlin · In Deutschland wird immer öfter in Wohnungen eingebrochen - im Schnitt alle vier Minuten. Im vergangenen Jahr habe es insgesamt 144.117 Einbrüche gegeben, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die ihr vorab vorliegende Polizeiliche Kriminalstatistik, die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am kommenden Mittwoch vorstellen will.

Die NRW-Kriminalstatistik 2012 im Detail
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Foto: dapd, dapd

Das sei ein Anstieg um 8,7 Prozent, heißt es weiter. In mehr als 61 000 Fällen seien die Täter tagsüber gekommen (plus 9,5 Prozent). Auch die Zahl der Raubüberfälle in Wohnungen habe mit 3.025 Fällen um 3,9 Prozent zugenommen. Die Aufklärungsquote sei hingegen rückläufig.

Kosten erreichen neuen Rekord

"Die neuesten Zahlen sind alarmierend. Die Kosten für Einbruchschäden haben mit rund 470 Millionen Euro einen neuen Rekord erreicht", sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, der Zeitung.

Das seien 50 Millionen Euro oder zwölf Prozent mehr als 2011. Die Schadenssumme sei hoch, weil sich "in immer mehr Haushalten teure elektronische Geräte wie Laptops, Tablet-PCs und Smartphones befinden". Im Schnitt liege die Schadenssumme bei 3300 Euro pro Einbruch (Vorjahr 3050 Euro).

Die Täter bleiben dem Bericht zufolge meist unerkannt. Während die Aufklärungsquote bei der Gesamtkriminalität 54,4 Prozent (minus 0,3 Prozent) betrage, liege sie beim Wohnungseinbruch nur bei 15,7 Prozent (minus 0,5 Prozent). Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) bezeichnet Deutschland als "Eldorado für Einbrecher".

"Die Täter gehen weiterhin glücklichen Zeiten entgegen", sagte der Vorsitzende André Schulz der "WamS". Ein Grund dafür seien Personaleinsparungen.

(dpa/csi/seeg/pst)
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