Polizei verfolgt neue Spur Ludwigshafener Opfer werden überführt
Ludwigshafen (RPO). Vor einer Woche sind bei dem schlimmen Brand in einem Ludwigshafener Wohnhaus neun Menschen ums Leben gekommen. Am morgigen Sonntag wird in einer Trauerfeier den Verstorbenen gedacht. Im Anschluss sollen die Opfer türkischer Herkunft in ihre Heimat überführt werden. Die Hintergründe des Brandes, bei dem neun Menschen starben und 60 verletzt wurden, sind weiter unklar.
Nach der Trauerfeier soll am Nachmittag in Frankfurt am Main ein Flugzeug mit den sterblichen Überresten der Toten sowie Familienangehörigen nach Gaziantep in Anatolien starten. In den türkischen Medien spielten die Ereignisse am Wochenende nur noch eine untergeordnete Rolle neben dem Kopftuchstreit.
Zu deutschen Medienberichten über Zweifel an der Glaubwürdigkeit der beiden Kinder, die in dem abgebrannten Wohnhaus einen Mann beim Zündeln beobachtet haben wollen, gab es am Wochenende keine Bestätigung. "Die Befragung der Mädchen ist überhaupt noch nicht beendet", sagte Oberstaatsanwalt Lothar Liebig.
"Wir werden noch ein Stück Geduld haben müssen." Wegen der Traumatisierung der acht und neun Jahre alten Kinder sei eine Befragung nur mit angemessenen Pausen möglich. "Bislang gibt es keine neuen Erkenntnisse", erklärte Liebig. Das erhoffte Phantombild eines möglichen Täters liege bislang nicht vor.
Keine Hinweise auf rechte Szene
Auch für eine Verwicklung der rechten Szene in die Brandkatastrophe gab es laut Polizei bis zum Wochenende keine konkreten Hinweise. Ein Zwischenergebnis der Ermittlungen will die Staatsanwaltschaft voraussichtlich am Montag bekanntgeben. Laut "Spiegel" wurden eine Hausbewohnerin und deren Schwägerin unmittelbar vor dem Brand während des Fastnachtszugs von einem jungen Paar als "Scheißtürken" beschimpft.