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Polizei sucht blauen Passat Erste Spur im Mordfall Bögerl?

Heidenheim (RPO). Möglicherweise gibt es im Mordfall Maria Bögerl eine erste Spur: Medienberichten zufolge sucht die Polizei nach einem blauen Passat mit Aalener Kennzeichen, der am letzten Donnerstagabend in der Nähe des Leichenfundortes gesehen worden sein soll.

 Die Polizei sucht nach diesem Mann.

Die Polizei sucht nach diesem Mann.

Foto: ddp, ddp

Die Ermittlungen konzentrieren sich zudem auf die Suche nach einem Mann mittleren Alters mit schwäbischem Akzent und Pferdeschwanz. Er soll laut der "Bild"-Zeitung am Tattag in der Nähe des Wohnhauses von Bögerl sowie später als Anhalter an der nahegelegenen Autobahn gesehen worden sein. Ein Experte geht von einem Einzeltäter aus. Die Polizei sucht außerdem nach dem Fahrer eines blauen Pkw, der in der Nähe des Leichenfundorts gesehen worden sein soll.

Am Samstag suchte die Polizei mit einer Hundertschaft den Fundort der Leiche ab. Dabei seien zwar einige Gegenstände gefunden worden, ob diese jedoch einen Zusammenhang mit der Tat hätten sei noch unklar, sagte Polizeisprecher Horst Baur am Samstag auf DAPD-Anfrage. Zudem arbeite eine Sonderkommission die bislang über 2500 Hinweise aus der Bevölkerung ab.

Ein Experte für Entführungen geht davon aus, dass es sich um eine spontane Tat handelte. "Wahrscheinlich war es eine spontane Entführung, die nicht längerfristig geplant war", sagte der Direktor des Kieler Instituts für Krisenforschung, Frank Roselieb der Deutschen Presseagentur in einem Interview. Seiner Einschätzung nach waren keine Profis am Werk. Er geht von einem Einzeltäter aus.

Somit dürfte es sich bei dem Anrufer, der vor rund drei Wochen am Telefon die Lösegeldforderungen stellte, auch um den Täter gehandelt haben. Die 54-jährige Maria Bögerl war Mitte Mai in ihrem eigenen Wagen entführt worden. Tagelang suchte die Polzei, die Familie richtete Appelle an den Entführer - vergebens. Am Donnerstagabend schließlich entdeckte ein Spaziergänger mit einem Hund in einem Wald zwischen Nietheim und Niesitz die Leiche der Frau. Sie war lediglich mit Ästen bedeckt. Eine Obduktion ergab, dass die 54-Jährige erstochen wurde. Der Todeszeitpunkt ist noch unklar. Die Polizei hatte das Waldstück, in dem die Leiche gefunden wurde, bei ihren Suchaktionen durchkämmt. Ob die Tote zu dem Zeitpunkt schon dort lag, ist nicht bekannt.

Kurz nach ihrem Verschwinden hatten die Entführer eine Lösegeldsumme von 300.000 Euro gefordert. Der Mann, der das Lösegeld verlangte, soll einen ortsüblichen schwäbischen Dialekt gesprochen haben. Die Summe konnte jedoch nicht in der von ihm geforderten Zeit beschafft werden. Erst eine halbe Stunde später als verlangt konnte ihr Ehemann, der Sparkassendirektor Thomas Bögerl, das Geld an der vom Täter mit einer Deutschlandflagge markierten Stelle auf einem Parkplatz an der Autobahn 7 ablegen. Dort wurde es aber bis zum frühen Morgen des 13. Mai nicht abgeholt.

Daneben konzentriert sich die Fahndung der Ermittler auf den mit einem Phantombild gesuchten Anhalter. Seit der Veröffentlichung des Bildes am Dienstag habe es mehr als 450 Hinweise gegeben, sagte Baur weiter. Die Identität des Mannes sei aber weiter nicht geklärt.

Zur Tatzeit - am Vormittag des 12. Mai - waren zwei unbekannte Männer in der Nähe des Wohnhauses der Familie Bögerl in Heidenheim-Schnaitheim gesehen worden. Nach einem von ihnen - angeblich ein 30 bis 40 Jahre alter und 1,80 bis 1,85 Meter großer Anhalter - sucht die Polizei mit dem Phantombild. Die Ermittler erhoffen sich von ihm als Zeugen wichtige Hinweise zur Aufklärung der Tat.

(apd/pst)
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