Stadtporträt Hilfe kommt aus Tönisvorst

Tönisvorst · Dr. Axel Horstmann wird aus seiner Zeit als Landesgesundheitsminister wenig erfreuliche Erinnerung an die Stadt haben. Auch Ex-Kollege auf Bundesebene Horst Seehofer wird der Name schon dumm aufgestoßen sein.

 Die kleine Wasserburg Haus Donk.

Die kleine Wasserburg Haus Donk.

Foto: Stadt Tönisvorst

Andererseits wird mit dieser Stadt in der Dritten Welt und in Katastrophengebieten schnelle und effektive Hilfe verbunden. Gemeint ist Tönisvorst, und so zwiespältige Emotionen diese Stadt auch hervorruft, so verschieden ist sie auch. Einerseits aufgewekt und ebenso kampferprobt wie kampfbereit, andererseits herrscht geruhsame Beschaulichkeit des dörflichen Lebens vergangener Zeiten vor.

 Blumenpracht: Brunnen auf dem Heinkeshof.

Blumenpracht: Brunnen auf dem Heinkeshof.

Foto: Stadt Tönisvorst

Auch ein Tönisvorster Kind, genauer gesagt ein Vorster: Das Deutsche Medikamentenhilfswerk "action medeor” ist vor über 40 Jahren gegründet worden. In seinen Anfängen sammelten engagierte Bürger unter der Leitung von Dr. Ernst Boekels in einem Tanzsaal Arzneimittel. Heute ist medeor das größte europäische Medikamenten-Hilfswerk und versorgt in Zusammenarbeit mit einheimischen Partnern rund 9000 Gesundheitsstationen mit Arzneimitteln und medizinischen Geräten in 126 Ländern der Erde.

Leben lässt es sich in der Kleinstadt mit knapp 31000 Einwohner vor den Toren der Oberzentren Krefeld, Düsseldorf und Möchengladbach gut ­ auch wenn es hier und da natürlich noch Verbesserungspotential gibt. So ist die St. Töniser Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone schon recht einladend, könnte aber was die vorhandene Geschäftswelt betrifft durchaus noch zulegen. Aber daran wird gearbeitet, und der Tönisvorster ist Optimist. "Kümmt Tiet, kümmt Geld” hatte schon der frühere Bürgermeister Richard Beckers festgestellt.

Große Obstplantagen führen bis nach Vorst. Eine schöne Strecke zum Wandern und Rad fahren. Ob hier die Karriere vom früheren Radprofi Hennes Junkermann begründet ist? Er wurde jedenfalls an der Stiegerheide zwischen St. Tönis und Vorst geboren. Vorst hat seine Reize eher außerhalb des Ortskerns. Hier bestimmen neben den Obstplantagen alte Herrenhäuser und Rittersitze die Landschaft. Auch wenn die Gehöfte nicht zu besichtigen sind, da sie bewohnt sind, auch ein Blick von außen lohnt allemal.

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