Die lange Geschichte des „Lux“ Tränen im Mönchengladbacher Endlos-Kino

Mönchengladbach · Das „Lux“ am Gladbacher Hauptbahnhof war das einzige Nonstop-Lichtspielhaus in der Stadt. Millionen Menschen haben es besucht. Das Erfolgsrezept: Ein sich wiederholendes Programm mit Nachrichten, Kinderangeboten und Herz-Schmerz-Spielfilmen. Ein Rückblick.

 So sah das Haus Westland mit dem Lux-Kino im rechten Gebäudeteil früher aus.

So sah das Haus Westland mit dem Lux-Kino im rechten Gebäudeteil früher aus.

Foto: Stadtarchiv/Krapohl-Verlag MG, später Hülchrath (Jakob Krapohl Druck und Verlag)

Youtube oder Netflix auf dem Handy, hunderte TV-Programme auf Knopfdruck im Wohnzimmer oder auch nur eine simple schwarze Kassette aus dem Video-Shop zum Einschieben in den Recorder zu Hause – das alles gab es vor 60 Jahren noch nicht und war damals teils unvorstellbare Science-Fiction. Wer bewegte Bilder sehen wollte, der musste ins Kino gehen, so wie der Eickener Gymnasiast Franz Gunkel, der heute in Rhöndorf am Rhein lebt. Es ist so lange her, da darf man es ruhig einmal verraten: Der spätere respektable Diakon und Mitarbeiter von Bildungseinrichtungen der Katholischen Kirche nutzte die gemeinsamen Mathe-Übungen bei einem Mitschüler, der an der Humboldtstraße wohnte, um vorher oder nachher ausgiebig das benachbarte Lux-Kino zu besuchen. Seinen Eltern erzählte er natürlich davon nichts, sondern schob die Verzögerung beispielsweise auf eine verspätete Straßenbahn oder zu intensives Lernen.