Sozialarbeit in Grefrath Wer jetzt den Geflüchteten helfen soll

Grefrath · Der Arbeitskreis „Ankommen und Leben in Grefrath“, der ehrenamtlich Geflüchteten hilft, beklagt, dass die Stelle des Sozialarbeiters gestrichen werden soll. Der Kreis soll die Aufgabe übernehmen. Der Arbeitskreis sieht Probleme.

 Der Arbeitskreis „Ankommen und Leben in Grefrath“ wartet gespannt auf den Verlauf der Ratssitzung in der Albert-Mooren-Halle.

Der Arbeitskreis „Ankommen und Leben in Grefrath“ wartet gespannt auf den Verlauf der Ratssitzung in der Albert-Mooren-Halle.

Foto: Uli Rentzsch

Doppelt hält besser: Sowohl ein gemeinsamer Antrag von den Grünen, GOVM, SPD und FDP als auch ein Bürgerantrag von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Arbeitskreises „Ankommen und Leben in Grefrath“ soll die Entfristung der Stelle für die Sozialarbeit für die Geflüchtetenhilfe in Grefrath bzw. die Schaffung einer Stelle in der Flüchtlingssozialarbeit garantieren. Seit März 2019 beschäftige die Gemeinde Grefrath einen Flüchtlingssozialarbeiter, berichtet der Arbeitskreis. Doch die Stelle sei befristet und soll im Februar 2022 auslaufen. Dann soll das Kommunale Integrationsmanagement (KIM), das beim Kommunalen Integrationszentrum (KI) im Kreis Viersen angesiedelt ist, diese Aufgabe übernehmen. Im Rahmen der Teilhabe- und Integrationsstrategie 2030 und des Förderprogramms des Landes NRW freue sich das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Viersen, einen weiteren Service zur Integrationsleistung anbieten zu können, teilt der Kreis Viersen auf seiner Internetseite mit. Das neue Förderprogramm des Landes NRW beinhaltete ab 2020 die flächendeckende Einführung eines Kommunalen Integrationsmanagements (KIM) in allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen. Der Arbeitskreis berichtete, dass nun sechs so genannte Casemanager tätig werden sollen – für alle Kommunen im gesamten Kreis Viersen. Das Argument sei, Doppelstrukturen, heißt, Leistungen des KI und das Wirken eines Flüchtlingssozialarbeiters vor Ort, zu vermeiden. Dieses Thema hatte der Kreis Viersen im Oktober 2020 mit Vertretern der kreisangehörigen Städte und Gemeinden diskutiert. Die Vermeidung von Doppelstrukturen sei auf breite Zustimmung seitens der Kommunen gestoßen, berichtete der Kreis in der Kreisausschusssitzung am 10. Dezember 2020.