Duisburg Sensible und kraftvolle Töne bei Erstaufführung

Duisburg · Rheinhausen In einer ausverkauften Pfarrkirche hat sich der Kirchenchor Christus König am Sonntag mit einer deutschen Erstaufführung präsentiert. Auf dem Programm stand die "Mass for a New Millennium" des amerikanischen Komponisten Richard Nance (*1955). Eingerahmt war die Darbietung von der "Suite gothique" für Orgel des elsässischen Komponisten Léon Boëllmann (1862-1897), Pedro José Blancos (ca. 1750-1811) erstem "Concierto" für Harfe und Orgel und der "Fantaisie a-moll" für Harfe solo, op. 95 des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835-1921).

Nance, seit 1992 Direktor für Chorgesang an der Pacific Lutheran University in Tacoma, komponierte die Messe zwischen 1999 und 2000 und baute sein Werk auf das bereits 1996 entstandene Credo auf. Die ursprüngliche Fassung des Credos mit Klavier- und Oboenbegleitung wandelte Nance in eine Fassung für Orgel um, fügte neben dem Oboen-Part weitere Stimmen für Harfe und Schlaginstrumente hinzu. Das Ergebnis bildete ein eingängiges, immer tonal bleibendes Gesamtwerk, bestehend aus zehn Sätzen, voll musikalischer Vielfalt.

Kirchenchor gut aufgestellt

Diese Vielfalt konnte während des gesamten Konzerts fast mühelos von dem durchweg sehr gut vorbereiteten Kirchenchor Christus König transportiert werden. Trotz kleinerer Schwächen beim Rhythmus und der Intonation wurde der Gesamteindruck des gut aufgestellten Chores nicht geschmälert. Einzig etwas mehr Interaktion des Chores mit dem Dirigenten Ludger Morck, der die musikalische Leitung innehatte und bei Boëllmann und Blanco den Orgel-Part spielte, hätten dem Auftritt noch das gewisse Etwas verliehen.

Angela Schaefer (Sopran) und Dirk Winn (Tenor) ergänzten sich gut im Benedictus und überzeugten durch eine gefühlvolle Darbietung. Besonders hervorzuheben ist die musikalische Leistung der Instrumentengruppe mit Jürgen Kuns an der Orgel. Eddy Mioska (Klarinette), der den Oboen-Part bestritt, bestach durch einen klaren Ton und ein sensibles Spiel. Es erfreuten Martin Lenninger (Pauken) und Thomas Klecha-Frure (Xylophon und Glockenspiel) sowie die herausragende Susanna Feige an der Harfe, die in der "Fantaisie a-moll" mit ihrem kraftvollen und virtuosen Spiel überzeugte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort