Kita-Bande gesteht Urteil schon für Freitag erwartet

Düsseldorf · Mit pauschalen Geständnissen ohne weitere Details haben sechs Mitglieder der so genannten Kita-Bande gestern vor dem Landgericht die Anklage bestätigt. Nach einer Vereinbarung zwischen Gericht, Staatsanwalt und Verteidigern soll der 38-jährige Banden-Chef jetzt maximal vier Jahren Haft erhalten.

Die übrigen Mitglieder (23 bis 38 Jahre) können für ihre Mitwirkung bei neun Einbrüchen in Schulen und Kitas im Großraum Düsseldorf je nach Tatbeteiligung deutlich geringere Strafen erwarten, manche sogar auf Bewährung.

Mit viel Kleinarbeit hatte die Polizei den Angeklagten, die alle aus zwei benachbarten Dörfern in Rumänien stammen, im Februar das Handwerk gelegt. Bis dahin war die Bande in wechselnder Besetzung in mindestens neun Schulen und Tagesstätten in Düsseldorf und Umgebung eingedrungen, hatte bei der Suche nach Bargeld und Elektronikartikel zwar nur rund 15 000 Euro Beute gemacht, dafür aber massive Sachschäden von rund 100 000 Euro angerichtet durch aufgebrochene Türen und Fenster, zertrümmerte Schränke, geknackte Tresore.

Als zufällig die Personalien zweier Bandenmitgliedern erfasst wurden, legte sich die Polizei auf die Lauer. In drei Autos der Bande wurden heimlich GPS-Sender und Mikrofone installiert, vor einer Wohnung in Düsseldorf, die von den Tätern frequentiert wurde, postierte die Polizei eine Kamera. Zusätzlich belauschten die Beamten jedes Telefonat der Gruppe. Als die Bande Mitte Februar nachts eine Ratinger Grundschule heimsuchte, griff ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zu.

Ermittler gingen zeitweise sogar davon aus, dass mehr als 40 Einbrüche in Schulen und Kitas auf das Konto der Bande gehen. In den angeklagten neun Fällen war sich die Polizei aber ganz sicher.

Durch die Geständnisse der Angeklagten und die Absprachen mit dem Gericht soll der Prozess deutlich verkürzt werden, so dass schon für Freitag mit den Schlussplädoyers und dem Urteil zu rechnen ist.

(RP)
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