Niederkassel ASP: Bittbrief an die Bezirksvertretung

Niederkassel · Der Abenteuerspielplatz wartet noch auf die Besetzung der Leiterstelle. Es drohen eingeschränkte Öffnungszeiten.

Der Abenteuerspielplatz (ASP) wartet noch immer auf die Besetzung der seit Januar freien Leiterstelle. Gestern wurde Johannes Horn, Chef des Jugendamtes, in der Bezirksvertretung 4 dazu befragt. Horn versicherte, dass es drei Bewerber gebe und am 3. Juni das Auswahlverfahren beginne. "Danach geht der Vorgang in den Personalausschuss, und am 11. Juni wissen wir, wer die Stelle antreten wird."

Der Vorstand des Abenteuerspielplatzes hatte den Fokus erneut auf das Thema gerichtet. In einem zweiten öffentlichen Brief hatte er die Neubesetzung der Stelle angemahnt. Doch diesmal haben Christina Jacob (Öffentlichkeitsarbeit) und die beiden Vorsitzenden Dagmar Behmer-Speier sowie Anja Tödter ihn nicht an den Oberbürgermeister Elbers adressiert, sondern an die linksrheinische Bezirksvertretung und -verwaltung mit der Bitte um finanzielle Unterstützung in Höhe von 10 000 Euro. Schließlich müssten 15 Tiere und ein Gelände von 10 000 Quadratmetern versorgt werden.

"Zwar ist die Leiterstelle ausgeschrieben und das Verfahren für die Kandidatenauswahl angeschoben, dennoch haben wir große Sorgen, dass sich die Personalauswahl noch auf unbestimmte Zeit hinauszögern wird", fürchten Vorstand und Vereinsmitglieder. Denn durch den Personalmangel gebe es erhebliche Probleme bei der Bewältigung der Aufgaben. Bedauert wird der Verlust der beiden Zivildienstleistenden, denn nur eine Stelle wurde durch den Bundesfreiwilligendienst neu besetzt. "Reparaturen und Wartungsarbeiten sind deshalb nicht möglich gewesen oder mussten von Fachfirmen ausgeführt werden", so die Vorsitzenden. Die Kosten dafür hätten die Vereinskasse belastet.

Zudem teilt der Vorstand mit, dass es auch Engpässe im pädagogischen Bereich gebe. Dagmar Behmer-Speier: "Weil die Leiterstelle seit Monaten nicht besetzt ist, waren wir gezwungen, aus Vereinsmitteln einen Praktikanten einzustellen, um Engpässe zu vermeiden." Die Kosten dafür betragen 20 000 Euro. Am 30. Mai laufe nun der Vertrag aus "und uns fehlt das Geld, ihn weiterzuführen."

Eindrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Vereinsmittel erschöpft und nun zu Beginn der Sommersaison noch mehr Probleme zu erwarten seien. "Wir können die Übergangszeit bis zur Besetzung der vakanten Stelle nicht überbrücken", stellt Dagmar Behmer-Speier fest. So sei nicht auszuschließen, dass der Abenteuerspielplatz ab dem 1. Juni leider öfter geschlossen bleiben müsse.

Und noch ein Problem wird angesprochen: die Planungsunsicherheit. "Besuchergruppen können für den Sommer noch keine festen Zusagen zum Besuch des Abenteuerspielplatzes bekommen — zum Beispiel für die ,Düsselferien'", so die Vorstandsmitglieder.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort