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Voerde Springreiter mit Wunderstute

Voerde · In Reiterkreisen wird „HGW“, wie Hans Günter Winkler salopp genannt wird, längst als Legende gehandelt. Die Vorstellung der Neuauflage seines Buches gestaltete der 81-jährige Springreiter beim Autorenabend in der Buchhandlung Daniel & Haibach in Voerde als lockere Plauderstunde.

In Reiterkreisen wird „HGW“, wie Hans Günter Winkler salopp genannt wird, längst als Legende gehandelt. Die Vorstellung der Neuauflage seines Buches gestaltete der 81-jährige Springreiter beim Autorenabend in der Buchhandlung Daniel & Haibach in Voerde als lockere Plauderstunde.

Für die älteren Damen im Publikum ist er der Traumtyp aus frühen Jahren geblieben. Für die Jüngeren ist er immer noch ein Vorbild. Seinem Olympiasieg in Stockholm 1956 im Springreiten wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt, wie dem „Wunder von Bern“.

„Hallas“ Sieg

Winklers Sieg ist geradezu legendär, weil seine Stute „Halla“ ihn nahezu ohne Führung fehlerlos durch den Parcour ritt. Winkler hatte sich im ersten Umlauf einen Sehnenriss in der Leiste zugezogen, und konnte nur mit Mühe und Schmerzmitteln im Sattel sitzen.

Dieser spannende Tag durfte bei seinem Vortrag natürlich nicht fehlen, auch wenn das Erlebnis mehr als 50 Jahre zurückliegt. „Es läuft mir immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, was da zwischen einem Tier und einem Menschen passiert ist“, gestand Winkler.

Der Autor fesselte die Zuhörer. Sein 1956 erschienenes und jetzt neu aufgelegtes Buch „Halla – meine Pferde und ich“ ist nach wie vor spannend. Der Autor erzählte von der schweren Zeit vor, während und nach dem Krieg bis hin zu seinem Abschied von der Reiterei. Dabei machte er deutlich, dass es zwei Dinge waren, die ihn zu seinen späteren Erfolgen gebracht haben. Das Schicksal, der Sohn des Reitlehrers zu sein, der immer die Pferde reiten musste, die die Reitschüler nicht beherrschen konnten. Aber vor allem sein unbändiger Wille, eines Tages ganz oben zu sein. Das hat er auf jeden Fall geschafft. Mehr als 100 Nationenpreise, sechs Olympiateilnahmen und sechs Europameisterschaften sprechen für sich. Dabei schilderte er seinen Weg dorthin durchaus unterhaltsam. Er begann bei seinen ersten Ponys, den „kleinen Mistviechern“, und endete bei den Erfolgspferden „Halla“ und später „Jägermeister“. Noch während des Erzählens fielen dem rüstigen 81-Jährigen immer wieder neue Anekdoten ein. Zum Beispiel die von seiner Begegnung mit dem amerikanischen General und späteren Präsidenten Eisenhower. 1947 war das. Winkler war noch eine kleiner Stalljunge im Dienste der amerikanischen Besatzer. Jahre später trat er Eisenhower erneut gegenüber, dieses Mal auf dessen Einladung nach der Olympiade 1956 im Weißen Haus in Washington.

Kräftiger Applaus

So vergehen zwei Stunden wie im Fluge, mit kleinen Ausflügen in die Reiterwelt von heute, Details zu vielen Pferden, den Gepflogenheiten bei Turnieren vor 50 Jahren, von der Zeit mit den Reiterkollegen und dass es nicht immer leicht war, sich als ehrgeiziger Neuling durchzusetzen und letztlich der Gewissheit, dass es viele Wunderstuten gibt, aber nur eine einzige so war wie „Halla“. Mit viel Applaus endete ein spannender Autoren-Abend mit einem begeisterten und begeisternden Reiter und Pferdefreund.

(RP)
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